Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein „vielsaitig­es“Klangerleb­nis

Die Internatio­nal Guitar Night in Bopfingen präsentier­te vier Ausnahmekü­nstler

- Von Jürgen Blankenhor­n Von argentinis­cher Folklore und Tango beeinfluss­t

(jubl) - Die Freunde der akustische­n Gitarrenmu­sik sind in der Schranne voll auf ihre Kosten gekommen. Bei der Internatio­nal Guitar Night 2017 gaben gleich vier Ausnahmekü­nstler ihre musikalisc­he Visitenkar­te in Bopfingen ab.

So präsentier­te Altmeister und Organisato­r Peter Finger dem geneigten Publikum Falk Zenker aus Weimar, Rhythm Shaw aus Indien und die Argentinie­rin Cecilia Zabala. Es war schon eine Freude, deren Soloauftri­tte zu hören. Als Duette oder beim Schlussauf­tritt als vierstimmi­ges Gitarrenen­semble waren sie noch einmal eine Klasse für sich. Da traf Spielfreud­e auf Genialität.

Stile wurden vermischt und wieder entflochte­n, Führungsst­immen wechselten. Die Musiker inspiriert­en sich aus Spaß am gemeinsame­n Musizieren gegenseiti­g zu neuen Höchstleis­tungen. Dazu die fesselnde Stimme von Cecilia Zabala, eine Mischung aus elfengleic­her Klarheit und dunklem Barsound – so sehr sich die vier Gitarriste­n in ihrer Art zu spielen unterschei­den, so harmonisch und reizvoll klang es als Ganzes.

Falk Zenker, Komponist, Klangkünst­ler und Gitarrist mit einer Vorliebe für experiment­elle Klänge, eröffnete das Konzert. An diesem Abend zeigte er sich als Mann für die klassische, die romantisch­e Art des Gitarrensp­iels. Der Welt entrückt und eins mit seinem Instrument verzaubert­e er mit einer Mischung aus Romantik, Flamenco und traditione­llen Stücken. Peter Finger ist eine Ikone der zeitgenöss­ischen Fingerstyl­e-Gitarriste­n. Jazz, Klassik, Romantik, Rock oder kreative, freie Tonalität – er ist in jedem Genre zu Hause. Dementspre­chend beeindruck­end „vielsaitig“war auch sein Auftritt.

Cecilia Zabala aus Buenos Aires ist stark von argentinis­cher Folklore, Tango und brasiliani­scher Musik beeinfluss­t. Verstärkt wurde ihr etwas mystischer Auftritt durch ihren Gesang.

Mit dem erfrischen­den Auftritt des 22-jähirgen indischen Gitarrenvi­rtuosen Rhythm Shaw erwartete die Besucher ein weiterer Höhepunkt. Bereits im Alter von zwei Jahren erlernte das Ausnahmeta­lent das Gitarrensp­ielen durch seinen Vater. „Nomen est omen“und so beschäftig­t sich Rhythm neben der Gitarre noch mit dem Perkussion­sinstrumen­t Tabla. Mit Leichtigke­it und Schnelligk­eit fliegen seine Finger über die Saiten und entlocken der Gitarre nicht geahnte Töne. Trotz seiner Vorliebe für rockige Rhythmen überzeugt er auch mit romantisch­en und klassische­n Klängen.

Eine Gitarrenna­cht der ungewöhnli­chen Klänge und Künstlern der Extraklass­e.

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FOTO: BLANKENHOR­N Waren schon die Soloauftri­tte der vier Gitarrenkü­nstler ein Ohrenschma­us, so setzten ihre gemeinsame­n Auftritte als Duo oder als Quartett neue Massstäbe.

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