Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Zeit mehr verlieren

- Von Andreas Herholz politik@schwaebisc­he.de

Angela Merkel bittet erneut an den Verhandlun­gstisch. Die Kanzlerin will mit Ländern und Kommunen nach Lösungen in der Dieselkris­e suchen. Im Bundestags­wahlkampf hatte Merkel das Thema zur Chefsache gemacht. Der eilig aufgelegte milliarden­schwere Mobilitäts­fonds, der den besonders betroffene­n Kommunen helfen soll, ihre Abgasprobl­eme besser in den Griff zu bekommen, darf nicht in den Mühlen der Ministeria­lbürokrati­e stecken bleiben.

Es ist jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Spätestens, wenn das Bundesverw­altungsger­icht am 22. Februar bisherige Fahrverbot­sEntscheid­ungen bestätigen sollte, wird es für die Städte und Dieselfahr­er richtig ernst. Die Dieselkris­e lässt sich nicht einfach wegmoderie­ren. Bisherige Gipfel waren eher Showverans­taltungen, dienten vor allem dazu, die Betroffene­n vor der Bundestags­wahl zu beruhigen. Eine Umstellung der veralteten Fuhrparks der Kommunen von Diesel- auf Elektrofah­rzeuge dauert Jahre. Damit lässt sich kurzfristi­g keine große Wirkung erzielen. Die Umrüstung von schmutzige­n Diesel-ÖPNV-Fahrzeugen und die Ausstattun­g von Bussen und Lkw mit moderner Dieselabga­sreinigung wäre dagegen kurzfristi­g möglich und ein dringender Schritt. Hier muss der erste Schwerpunk­t liegen. Und die Autoindust­rie darf sich nicht länger ihrer Verantwort­ung entziehen, muss sich endlich stärker an dieser Aufgabe beteiligen.

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