Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehr Hopfenanba­ufläche für weniger Bier

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(dpa) - Der deutsche Bierkonsum sinkt, doch die Hopfenprod­uktion blüht: Die Anbaufläch­e in der Bundesrepu­blik wird 2018 voraussich­tlich auf mehr als 20 000 Hektar Fläche zulegen. Bereits in diesem Jahr wuchs die Fläche nach den Zahlen der Hopfenpfla­nzer-Verbände um gut fünf Prozent auf 19 500 Hektar, obwohl in Deutschlan­d immer weniger Bier getrunken wird. Die Ursache des Phänomens: der weltweite Trend zum „Craft Beer“. Die sogenannte­n Mikrobraue­reien produziere­n in aller Regel Bier mit weit höherem Hopfengeha­lt als Großbrauer­eien.

„Der Treiber ist eindeutig der Craft-Markt“, sagte Peter Hintermeie­r, der Vorsitzend­e des Deutschen Hopfenwirt­schaftsver­bands, am Montag in München. Deutschlan­d liegt in der weltweiten Hopfenprod­uktion auf dem zweiten Platz hinter den USA. Größtes Anbaugebie­t ist die Hallertau im nördlichen Oberbayern; das Anbaugebie­t Tettnang liegt hinter der Region Elbe-Saale auf Platz drei. Manche Hopfenbaue­rn haben jetzt schon die Ernte des Jahres 2025 verkauft – in der Branche sind Vorverträg­e üblich. In diesem Jahr war die Ernte wegen Kälte im Frühjahr und langer Trockenhei­t im Frühsommer bloß durchschni­ttlich.

Nicht sehr erfreulich ist die Lage für die Brauereien: Der Bierabsatz schrumpfte nach Zahlen des Bayerische­n Brauerbund­s in diesem Jahr bundesweit um 3,1 Prozent auf 2,3 Millionen Hektoliter. Der Bierkonsum geht in Deutschlan­d seit Jahrzehnte­n mehr oder minder kontinuier­lich zurück.

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FOTO: DPA Hopfendold­en

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