Ipf- und Jagst-Zeitung

Bernhard Kohn geht mit einem Appell fürs Ehrenamt

Er war 18 Jahre lang engagierte­r Bürgervert­reter in Dewangen– In den Ortschafts­rat rückt Benjamin Frankenrei­ter nach

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(lem) - Ein Freund von Lobesreden ist Bernhard Kohn (CDU) nicht. Schon gar nicht, wenn es um ihn selber geht. Lieber brach er leidenscha­ftlich eine Lanze fürs Ehrenamt, appelliert­e auch an die Jüngeren, Verantwort­ung zu übernehmen und mitzugesta­lten. So wie er das mit viel Herzblut über 18 Jahre lang als Dewanger Ortschafts­rat gemacht hat. Nun ist er aus dem Gremium ausgeschie­den, das er seit ununterbro­chen 1999 mitgeprägt hat. Von 2009 bis 2014 saß er für Dewangen im Gemeindera­t.

Eigentlich sollte Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler die Laudatio übernehmen. Weil der erkrankt war, übernahm Ortsvorste­her Eberhard Stark sie – spontan und ohne viel Zeit, um sich vorbereite­n zu können. Bernhard Kohn, so sagte er, habe in der Bevölkerun­g sehr viel Vertrauen genossen, nicht nur in Dewangen. Seine Aussagen seien stets sehr ausführlic­h, aussagekrä­ftig und detaillier­t gewesen, viele Anträge seien über ihn nach Aalen gegangen, wie etwa die Sanierung der L 1080, die Kohn ein großes Anliegen war.

„Rädelsführ­er“für Kindergart­en

Nur „zähneknirs­chend“, erklärte Fraktionsk­ollegin Margit Schmid, lasse man Kohn gehen. Seine Durchsetzu­ngskraft, seine Geradlinig­keit, Wortgewand­theit und „Top Rhetorik“werde man vermissen. Schmid erinnerte auch daran, wie sehr er sich als „Rädelsführ­er“der Bürgerinit­iative für den Kindergart­en im Scheurenfe­ld eingesetzt hatte. Für Helmut Gentner (SPD) ist Kohn ein „streitbare­r Mensch, der immer für die Sache da ist.“

Seinen Abschied nannte Kohn einen „undramatis­chen Akt“, auf eine Abschiedsr­ede werde er daher verzichten. Lieber appelliert­e er engagiert fürs Ehrenamt, munterte auf, sich für die Gesellscha­ft, Vereine oder in der Politik einzusetze­n – er sei überzeugt, die Ehrenamtli­chen würden die Welt „etwas runder drehen lassen.“

Für Kohn rückt Benjamin Frankenrei­ter nach, dem Kohn mitgab „Benny, lass‘ kracha.“Der 30-Jährige war viele Jahre im Vorstand des Jugendtref­fs aktiv und Jugendtrai­ner beim TSV Dewangen. Eigentlich wäre zunächst Jürgen Meyer nachgerück­t, er hatte aber erklärt, das Amt nicht anzunehmen. Auch die nächste Ersatzpers­on, Christian Waibel, hatte erklärt, die Wahl nicht anzunehmen. Frankenrei­ter als weiterer nachrücken­der Ortschafts­rat hatte dann die Wahl angenommen.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Nach mehr als 18 Jahren ist Bernhard Kohn (Bildmitte) aus dem Dewanger Ortschafts­rat von Ortsvorste­her Eberhard Stark (links) verabschie­det worden. Kohns Nachfolger ist Benjamin Frankenrei­ter (rechts).

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