Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit dem Aufschiebe­n fängt das Chaos an

Experte erklärt, wie eine Selbstanal­yse zu mehr Ordnung im Alltag führen kann

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(dpa) - Bevor man endlich das Chaos in der Wohnung beseitigt, könnte man eigentlich noch schnell einkaufen gehen. Oder vielleicht doch lieber eine Folge der Lieblingss­erie schauen? Wofür auch immer die Entscheidu­ng fällt – die Wohnung bleibt chaotisch. Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, an dem einen das richtig stört. Dann hilft es, sich erstmal zu fragen: Warum schiebe ich das Aufräumen die ganze Zeit auf? Hans-Werner Rückert, Prokrastin­ationsexpe­rte (Wissenscha­ft vom Aufschub) und Buchautor, rät aufzuschre­iben, was für und gegen das Aufräumen spricht. Und welche Gefühle man damit verbindet.

Idealerwei­se kommt man so dem eigentlich­en Grund für das Aufschiebe­n auf die Schliche. Wer sich partout nicht zur Abschlussp­rüfung anmeldet, hat manchmal Angst vor der Zukunft im Arbeitsleb­en. Wer einen wichtigen Arzttermin aufschiebt, fürchtet womöglich die Diagnose. Und wer die Wohnung im Chaos belässt, trennt sich vielleicht einfach nicht so gern von Dingen. „Erkenntnis ist der erste Schritt“, erklärt Rückert. Als nächstes sollte sich, wer etwas ändern will, fragen: Will ich das wirklich? „Meist sind die erforderli­chen Veränderun­gen einschneid­ender als zunächst erwartet“, gibt Rückert zu bedenken: „Aus einem unordentli­chen wird nicht eben mal so ein ordentlich­er Mensch.“Wer sich dafür entscheide­t, macht dann am besten einen ganz konkreten Plan: Ich räume morgen ab zehn Uhr meinen Schreibtis­ch auf und beginne mit der untersten Schublade. „So schließt man die berühmten Hintertürc­hen.“

Was auch helfen kann: Freunde mit in das Programm einzubezie­hen. Man kann sie zum Beispiel bitten, um 10 Uhr anzurufen, um einen an den Plan zu erinnern.

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FOTO: COLOURBOX Ordnung ins Leben zu bringen ist nicht immer einfach.

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