Ein Rondell für den Fürstpropst
Beim Marktplatz soll im Frühjahr eine Infotafel zur Stadtgeschichte stehen.
- Um Touristen buhlen viele Städte. Da ist es gut, wenn man ein Alleinstellungsmerkmal hat. So wie Ellwangen die Fürstpröpste, die Stadt und Umland rund 350 Jahre als weltliche und geistliche Herrscher geprägt haben. Da kaum jemand außerhalb Ellwangens weiß, was ein Fürstpropst ist, muss eine Informationstafel her. Das Konzept ist im Kulturausschuss vorgestellt und beschlossen worden.
Es wird eine Art Informationsrondell: Zwei Halbkreise aus 70 Zentimeter hohen Bändern mit Gucklöchern, die innen und außen beschriftet sind. Innen hat das Rondell ein Durchmesser von drei Metern, zwischen den Halbkreisen gibt es einen breiten Durchgang, damit auch Rollstuhlfahrer hineinfahren können. Das Ganze ist luftig, hell und übersichtlich und bietet allerlei kurze und knackige Informationen. Stehen soll es im Frühjahr 2018.
Themen sind Stadtentwicklung, sakrale Bauten, der Marktplatz und die Stiftsherrenhäuser, Wirtschaft, Museen, Brauchtum und Musik und natürlich die Fürstpropstei, erläuterte Thomas Sturm vom Atelier Sturm in Fachsenfeld. Als Beispiel wird Fürstpropst Franz Ludwig von PfalzNeuburg vorgestellt. In seiner Zeit wurden viele der Stiftsherrenhäuser gebaut und er hat begonnen, die Basilika zu barockisieren. Genau das haben die Touristen im Blick, wenn sie an der Informationsstele stehen. Die Informationsbänder stehen auf Ständern, an denen oben Symbole fürstpröpstlicher Macht wie Mitra und Bischofsstab zu sehen sind.
Trotz Kosten von 30 000 bis 35 000 Euro war die Begeisterung im Ausschuss groß. Herbert Hieber (SPD) allerdings gefiel der Standort nicht. Das Rondell soll neben dem Eingang zum Landgericht (dem frei stehenden Gebäude auf dem Marktplatz) stehen mit Blick auf Stadtkirche, Basilika und Stiftsherrenhäuser. Hieber war das zu nah an den Parkplätzen. Sein Antrag, das Rondell mehr Richtung Marktplatz zu verschieben, wurde aber abgeschmettert.
Es gab aber auch viele Anregungen, die aufgegriffen werden sollen. So fehlten Eva Schuster (SPD) die Insignien der weltlichen Macht. Armin Burger (CDU) schlug vor, QR-Codes mit weitergehenden Informationen anzubringen. Solche Codes könnten auch auf aktuelle Veranstaltungen hinweisen, fand Werner Schmid (CDU). Manfred Braig (CDU) wollte auch Hinweise aufs Umland.
Thilo Dostal (Freie Bürger) war das alles viel zu wenig. Rund um die Fürstpröpste ließe sich viel mehr inszenieren, zum Beispiel an den Heimattagen. Vielleicht würden aus den Pferdetagen eines Tages einmal Fürstpropsttage. Kulturamtsleiter Anselm Grupp sah das eher zurückhaltend. Nicht wegen der Idee, sondern wegen der Schwierigkeiten, im Sommer die Heimattage überhaupt auf die Beine zu stellen. Erst müssten da die Modalitäten geklärt werden. Ein Video mit der Animation des Studios Sturm sehen Sie unter www.schwaebische.de/fuerstpropst-rondell