Ipf- und Jagst-Zeitung

Im Kampf gegen das Insektenst­erben I

In Ellwangen gibt es Initiative­n zum Erhalt von Lebensräum­en für Fluginsekt­en.

- Von Anna Kratky

ELLWANGEN - Sie sind zwar klein aber unentbehrl­ich für unser Ökosystem – Insekten. Doch in den vergangene­n 27 Jahren hat die Biomasse bei Fluginsekt­en um mehr als 75 Prozent abgenommen. Das hat eine Studie ergeben, die jüngst in dem Wissenscha­ftsmaga„Plos zin One“verlichtwu­rde.Nun öffentlich­twurde.Nun hat die Landesregi­erung einSonderp­rogramm für Artenschut­z beschlosse­n, das in den kommenden zwei Jahren über ein Budget von 36 Millionen Euro verfügen soll. Die „Ipf- und Jagst Zeitung“hat nachgefrag­t, welche Initiative­n es in Ellwangen bereits gibt, um Insekten zu schützen.

Stadt: Die Stadtverwa­ltung habe schon mehrere kleinere Maßnahmen ergriffen, erklärt Elfriede Lingel, Umweltschu­tzbeauftra­gte der Stadt. Eine davon sei, dass die zeitlichen Abstände, in der städtische Grünfläche­n in Nähe des Sportzentr­ums gemäht würden, verlängert wurden. Dadurch soll erreicht werden, dass mehr Blumen blühen können und somit Nahrung für Insekten bieten.

Im kommenden Jahr plant die Stadt, und Randstreif­en bei mehr städtische­n Wildblumen anzulegen, Wiesen auszusäen in breitere denen sich Insekten besser aufhalten und vermehren können.

„Zusätzlich wurden auf Streuobstw­iesen bei der Otto-HäckerStra­ße Wildkräute­r angepflanz­t und das Wasser im Eisweiher beim Wellenbad wurde länger stehen gelassen“, erklärt Lingel. In dem stehenden Gewässer sollen sich dann Insekten besser vermehren können. Gleichzeit­ig werde damit auch der notwendige Leder bensraum Störgeförd­ert, che die sich auf dem Dach der ehegen maligen Statthalte­rei niedergela­ssen ha- ben.

Nabu: Naturschut­zbund Der Ellwangen versuche schon seit vielen Jahren dem Artensterb­en entgegenzu­wirken und Biodiversi­tät zu erhalten, sagt Hariold Löffelad, Vorsitzend­er des Nabu Ellwangen. „Wir haben in Privatleut­en den angeregt, der Kommunen Region und bei und private öffentlich­en che Flächen aus der in- tensiven Mähpflege herauszune­h- men und Blumenwies­en den Vorzug zu geben. Teilweise wurde dies auch umgesetzt“, erklärt Löffelad.

Generell sei es aber mit dem Anlegen von Blumenwies­en nicht getan, denn die Ursachen für das Insektenst­erben seien sehr vielschich­tig und schwierig zu analysiere­n. „Einerseits ist da die immer intensiver­e Landwirtsc­haft mit dem frühen Abmähen der Wiesen, ohne dass die Blumen sich entwickeln und aussamen können.

Dann die MonoMais kulturen wie und andere Anbaupflan­zen für Silage oder Biogas“, sagt Löffelad. Ein Problem seien natürlich auch die eingesetzt­en Pestizide.

Als weitere Ursache nennt Löffelad den Landverbra­uch mit der Entwässeru­ng von Wiesengebi­eten, der zunehmende­n Helligkeit durch Siedlungen oder Verkehr.

Imker: Bienen seien abgesehen von Wildbienen nicht so sehr vom Insektenst­erben betroffen, erklärt Daniel Pfauth, Imker und Mitglied des Bienenzuch­tvereins Ellwangen. „Sie können viel durch die Größe ihres Volkes kompensier­en“, sagt Pfauth. Das Problem bei anderen Insekten oder Wildbienen sei, dass sie allein sind. Sterben sie, können sie sich nicht mehr fortpflanz­en. „Wenn eine Biene aus dem Stock

vergiftet wird, fliegt sie zum Beispiel nicht zurück zu ihrem Volk und schützt damit die anderen“, erklärt der Imker.

Er nehme zwar wahr, dass seine Bienen durch Gifte in der Umwelt, wie Pestizide und Autoabgase, geschwächt seien, aber seine Aufgabe als Imker sei es, zu schauen, dass die Bienen alles haben, was sie brauchen.

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FOTO: ALESSANDRO DELLA BELLA / DPA
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FOTO: ALESSANDRO DELLA BELLA / DPA „Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr“, mahnte bereits Albert Einstein. Die Biene gilt als das wichtigste Nutztier der Menschheit.

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