Bernhardt hält den Punkt fest
Fußball-Drittligist VfR Aalen stoppt Siegesserie des Karlsruher SC.
- Den einen oder anderen Schulterklopfer musste Torhüter Daniel Bernhardt vom VfR Aalen nach dem 0:0 beim Karlsruher SC am 18. Spieltag der 3. Liga schon über sich ergehen lassen. Der 32-jährige Schlussmann erwies sich im Duell mit dem formstarken Zweitligaabsteiger als „Turm in der Schlacht“und hatte mit einigen sehenswerten Paraden großen Anteil am Punktgewinn der Aalener, die zuvor auswärts dreimal in Folge verloren hatten.
„Wenn du in Karlsruhe etwas holen willst, benötigst du zwingend einen guten Torhüter“, wusste auch VfR-Trainer Peter Vollmann die Leistung seiner zuverlässigen Nummer eins einzuschätzen. Die Kehrseite der Medaille: Vor dem gegnerischen Tor fanden die Aalener vor 10 093 Zuschauer im Wildparkstadion nur selten statt. Meist waren die Offensivspieler damit beschäftigt, nach hinten mitzuarbeiten, setzten das Konzept dabei gut um.
Schnellbacher verpasst die Führung
Maximilian Welzmüller (19.) und Luca Schnellbacher (44.), die ihre Kopfbälle nicht gut genug platzieren konnten, hatten noch die besten Aalener Möglichkeiten gegen ebenfalls defensivstarke Gastgeber, die nun schon seit 464 Minuten keinen Gegentreffer hinnehmen mussten, den fünften Sieg in Folge aber verpassten. Peter Vollmann hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:1 gegen die SpVgg Unterhaching auf nur einer Position geändert. Bei Angreifer Matthias Morys (Adduktorenprobleme) wollte der VfR kein Risiko eingehen. Für ihn rückte der zuvor gelbgesperrte Rico Preißinger wieder in die Anfangsformation. Gleich zu Beginn stand aber erst einmal die Aalener Abwehr im Mittelpunkt. Nach einem Eckball (9.) wurde es turbulent im VfR-Strafraum. Der ehemalige Aalener Anton Fink blieb mit seinem Schuss an einem Aalener Bein hängen, der Abpraller kam zu David Pisot, der aus kurzer Distanz an Daniel Bernhardt scheiterte.
Marvin Mehlem setzte den Ball im Anschluss aus nicht einmal vier Metern an die Latte - Glück für den VfR! Nach dem Tohuwabohu in der eigenen Abwehr fing sich der VfR defensiv nach und nach. Das Spiel insgesamt verflachte - und konnte die Zuschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht mehr wirklich erwärmen. Strafraumszenen waren, mit Ausnahme der beiden VfRChancen, Mangelware. Das änderte sich erst nach Wiederanpfiff. Mit einem Kopfball von Daniel Gordon (47.) hatte Bernhardt keine großen Probleme. Ein Freistoß von KSCSpieler Marvin Wanitzek (52.) ging vorbei.
Gordon verpasst den Siegtreffer
Anschließend bekamen beide Defensivreihen die Partie wieder in den Griff und ließen kaum etwas zu. Die Schlussviertelstunde läutete ein Schuss von Mehlem (77.) auf das kurze Eck ein.
Wieder war Bernhardt zur Stelle. Für den KSC war es das Zeichen, noch einmal alles zu versuchen, vielleicht doch noch drei Punkte zu holen und den Rückstand auf die Spitzengruppe weiter zu verkürzen. KSC-Trainer Alois Schwartz unterstrich dieses Vorhaben mit der Hereinnahme von Stürmer Dominik Stroh-Engel (1,97 Meter) für Anton Fink (82.). Die größte Chance in der Schlussphase hatte aber nicht StrohEngel, sondern Daniel Gordon. Sekunden vor Abpfiff tauchte der Mittelfeldspieler im Strafraum auf. Aus kurzer Distanz bekam Bernhardt seinen Arm so gerade noch rechtzeitig hoch und hielt damit den Punkt fest.
„Unter dem Strich hatten wir auch das nötige Glück“, resümierte Vollmann alles andere als unzufrieden. „Wir haben gegen eine starke Mannschaft etwas mitgenommen. Ich denke, dass war an diesem Tag das Maximum für uns, weil es uns nicht gelungen ist, vorne für die nötige Durchschlagskraft zu sorgen.“Weiter geht es für den VfR nun mit zwei Heimspielen bis zur Winterpause. Am Samstag kommt der SV Wehen Wiesbaden, sechs Tage später Fortuna Köln. Es sind zwei ehemalige Klubs von Peter Vollmann, die ganz oben mitmischen. „Wenn es uns gelingt, noch mindestens einen Dreier zu landen, können wir richtig schön Weihnachten feiern“, gibt der Aalener Trainer die Marschroute vor.