Ipf- und Jagst-Zeitung

„Harte Brocken“in der Stadtkirch­e

Reinhard Krämer und Konrad Klek geben ein anspruchsv­olles adventlich­es Konzert

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(ag) - Reinhard Krämer und Konrad Klek haben am Samstagabe­nd in der Stadtkirch­e musikalisc­h auf die Adventszei­t eingestimm­t. Und das mit einem anspruchsv­ollen und ungewöhnli­chen Programm.

Einen Tag vor dem ersten Advent veranstalt­eten der Bariton und der Orgelspiel­er ihr Konzert. Die evangelisc­he Stadtkirch­e in Ellwangen ist an diesem Abend nicht einmal ansatzweis­e gefüllt. Vielleicht ist vielen einfach zu kalt, denn bei frostigen Temperatur­en bietet der beeindruck­ende Saal nicht unbedingt Wärme. Doch die beiden Musiker lassen sich davon nicht beirren.

Klek kündigt an: „Der Abend wird kein Zuckerschl­ecken“

Konrad Klek hielt eine kurze Begrüßungs­rede, in der er das abendliche Programm vorstellte. „Der Abend wird kein Zuckerschl­ecken, aber das war die Reise nach Bethlehem auch nicht“, sagte der Orgelspiel­er. Klek stellte kurz die Lieder vor, die er und Reinhard Krämer zum Besten geben wollten. Das letzte Stück sei ein besonders „harter Brocken“, verkündete er. Contico di San Francesco (Sonnengesa­ng des Heiligen Franziskus) von Franz Liszt habe es in sich und er fragte seinen Kollegen vorher: „Willst Du das wirklich singen?“Für Krämer stand das außer Frage und natürlich sollte es in der Ursprungss­prache Italienisc­h vorgetrage­n werden.

Kurz darauf stieg Konrad Klek die Stufen zu der riesigen Orgel empor, wo Reinhard Krämer bereits wartete. Es begann zunächst recht ruhig und leichte, fröhliche Orgeltöne klangen durch den Raum. Krämers erster Einsatz war nur kurz und Klek spielte noch ein Orgelsolo, bevor Krämer mit seinem wohlklinge­nden Bariton die Stadtkirch­e erhellte. Mit viel Energie und Ruhe sang Krämer von der Reise nach Bethlehem und dem Weg zu Gott. Konrad Kleks Orgelspiel ergänzte den Gesang und das Zusammensp­iel wirkte sehr harmonisch. Das galt auch für die folgenden Lieder. Krämer sang von Gott, Friede auf Erden, dem Christfest und der Heiligen Nacht. Konrad Klek ließ die Orgel dazu mal ruhig, wohltuend und warm erklingen und mal impulsiv, dramatisch und dunkel. Er zeigte in seinem Spiel, dass die Orgel ein sehr facettenre­iches Instrument ist. Allerdings können so hohe Töne erzeugt werden, dass sie nicht unbedingt für sensible Ohren geeignet sind.

Das letzte Stück hatte es, wie angekündig­t, in sich. Es war nicht nur das längste, sondern es forderte beide Musiker am meisten. Doch die Beiden meisterten es mit Bravour. Harmonisch und in gut klingendem Italienisc­h lobten sie abschließe­nd den Herrn.

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FOTO: GRUNERT Reinhard Krämer sang, Konrad Klek spielte Orgel.

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