Sakraler Bläserklang erfüllt die Salvatorkirche
Stimmungsvolles Adventskonzert des Städtischen Orchesters Aalen unter der Leitung von Chris Wegel
- Der Ort des Konzerts hat diesmal auch weitgehend das Programm bestimmt. In die Salvatorkirche hat das Städtische Orchester zum Adventskonzert geladen. Und hauptsächlich Kirchen und Kathedralen haben den sakralen Bläserklang der verschiedenen Beiträge bestimmt. 65 Instrumentalisten und drei junge Solisten unter Leitung von Chris Wegel haben mit ihrer großartigen Leistung das Publikum in der vollbesetzten Kirche begeistert.
Einen brillanten Einstieg bot das Orchester mit der „Fantasia“auf ein Weihnachtslied aus dem 13. Jahrhundert des englischen Komponisten James L. Hosay. Glockenklang – produziert auf Röhren inmitten des Ensembles – bildete den Hintergrund für gedämpfte Klarinettenmusik. Rhythmische Bewegung kam auf und symbolisierte den Kamelritt der heiligen drei Könige auf dem Weg nach Bethlehem. Bei ihrem Einzug ertönte stramme Marschmusik.
Anderes Land, andere Mentalität, andere Geschichte: Russland tauchte auf mit seinen goldenen Kuppeln und seinem Ikonenglanz. In seiner „Russian Christmas Music“verarbeitete Alfred Reed in vier Abschnitten Klangelemente orthodoxer Liturgie in schwebenden Passagen bis zum großen Klanggemälde. Typisch russisches Glockenspiel wechselte ab mit warmem Saxofonsound, meisterlich gespielt von den beiden Solisten Michael Mauß und Simon Göttl.
Eine meditative Klangwelt
„Schließ die Augen, spür den Wind und flieg dahin, wo die Liebe wohnt“, zitierte Doris Wegel als feinfühlige Moderatorin anschauliche Texte aus den Songs von Lena und Gabriella aus dem Film „Wie im Himmel“. Dazu erklang die Musik der beiden Skandinavier L.Y. Norgren und S. Nilsson. Erstaunlich, wie das große Ensemble mit all den Blechinstrumenten die meditative Klangwelt interpretierte – eine Leistung des Dirigenten Chris Wegel, einem Meister der Körpersprache, aber auch der engagierten Musiker. In Gabriellas Song glänzte Tobias Krehlik mit einem faszinierenden Trompetensolo. Der junge Aalener Musiker ist als Solist deutschlandweit unterwegs
Im „Canterbury Choral“gab der flämische Komponist Jan van der Roost seine Eindrücke einer Besichtigung der berühmten englischen Kathedrale von Canterbury wider, ein ruhiges Stück mit breiten Tönen, ursprünglich für Brass Band geschrieben. Roost orchestrierte das Werk neu für symphonisches Blasorchester und nutzte die reichhaltige Klangfarbenpalette voll aus. Dass das Aalener Orchester in der Lage war, im folgenden „Winter Wonderland“den schnellen Wechsel zum Bigband-Sound imponierend zu bewältigen, zeigt seine Wandlungsfähigkeit und seine Beherrschung der unterschiedlichsten Stilelemente. Zum Mitsingen eingeladen waren die Zuhörer beim Adventslied „Macht hoch die Tür“. Den langanhaltenden Beifall belohnte das Orchester mit dem sehr homogen gespielten „Ich bete an die Macht der Liebe“.