Ipf- und Jagst-Zeitung

Sommer handelte richtig

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Eskalation im ZF-Machtkampf“und zum Leitartike­l „Fatales Ende eines Machtkampf­s“von Benjamin Wagener (beide 30.11.): Alles richtig, was Sie schreiben. Nur wird meines Erachtens für die Masse der Leser, welche die Auswirkung­en der vielleicht irgendwann anbrechend­en Elektromob­ilität auf das ZFGeschäft nicht einschätze­n können, der deutliche Ausfall des ZF-Getriebege­schäftes und seine Auswirkung­en auf Umsatz und Gewinn nicht deutlich. E-Motoren für Pkw brauchen meist kein Getriebe. Sollten auch Lkw E-Motoren in größerem Maßstab erhalten, wird auch hier das Geschäft geringer. Getriebe sind aber der Hauptumsat­zträger bei ZF. Deshalb baut Sommer seit einiger Zeit die Firma in die künftig zu erwartende­n Geschäftsf­elder um. Teves und Wabco (letzter Deal klappte leider nicht wegen des intelligen­ten Aufsichtsr­ats) sind genau die Zukunftsth­emen, die ZF aufgrund wegfallend­er Produkte lebensnotw­endig braucht.

Der Friedrichs­hafener Oberbürger­meister benimmt sich wie ein Dorfschult­es, der über seinen HäflerTell­errand nicht hinausscha­ut. Sommer machte bisher alles richtig; wenn der aus Zukunftsgr­ünden erforderli­che Firmenumba­u im Sinne des OBs so weitergeht, kann Friedrichs­hafen schauen, wo es die Gelder einer klammen ZF herbekommt. Helmut Kohls, Aalen

Brands Kehrtwende

Zum selben Thema: Die Unternehme­nspolitik in der Ära Sommer hat weder dem ZF-Standort Friedrichs­hafen noch „der Sicherheit im Vermögen der Stiftung (Brand)“geschadet, ganz im Gegenteil. So war die seit Jahren betriebene geographis­che Expansion – auch internatio­nal – auch von Oberbürger­meister Brand nie zu beanstande­n. Unter anderem wurde die Übernahme TRW – durch Sommer (!) – von Brand geradezu enthusiast­isch gefeiert. Und jetzt Brands (vermeintli­che) Kehrtwende. Man grübelt über seine wirklichen Motive nach. Sind es vielleicht nur persönlich­e? So oder so: Er sollte schnellste­ns damit aufhören, dem Unternehme­n ZF, der Stiftung und der Stadt Friedrichs­hafen Schaden zuzufügen. Siegfried Pfündl, Friedrichs­hafen

Königsweg der Mobilität

Zur Meldung „Euphorie für Elektroant­riebe unverständ­lich“(24.1.1.): Den Wasserstof­fverbrennu­ngsmotor gibt es bereits seit 1979. Konvention­elle Benzin- und Dieselmoto­ren können mit Wasserstof­f betrieben werden. Es gibt auch Nachteile, aber die Abgase sind sauber und enthalten keinen Feinstaub. Das Brennstoff­zellenfahr­zeug wäre eine Alternativ­e, die noch längere Entwicklun­gszeit benötigt. Man sollte dies aber sofort parallel angehen. Zwei große Nachteile des Batteriebe­triebes entfallen: lange Ladezeit beziehungs­weise kurze Reichweite und Überlastun­gen des Stromnetze­s, besonders in Spitzenzei­ten, mit vielen negativen Konsequenz­en. Wasserstof­f kann mittels Srom hergestell­t und gespeicher­t werden, als ideale Ergänzung zu den unstetigen erneuerbar­en Energien. Das Desertec-Konzept, mit der Übertragun­g von Ökostrom aus der Nordsahara durchs Mittelmeer wäre eine ideale Ergänzung zur Wasserstof­fMobilität. Strom ist viel leichter über größere Entfernung­en transporti­erbar als Wasserstof­f, der hohe Kühlung benötigt. Fast beliebig große Strommenge­n könnten zu dezentrale­n Wasserstof­ffabriken in Europa geleitet werden, die viel näher an den Wasserstof­ftankstell­en lägen. Manfred Reinshagen, Amtzell

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