Ipf- und Jagst-Zeitung

Tropische Tage gefallen den Käfern

Versammlun­g der Forstbetri­ebsgemeins­chaft Ellwangen – Kartellstr­eit beschäftig­t Mitglieder

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ELLWANGEN-SCHREZHEIM (ij) - Bei den Waldbesitz­ern ist die anstehende Strukturre­form der Forstverwa­ltung ein Dauerbrenn­er. Das sagte Vorsitzend­er Helmuth Waizmann bei der Versammlun­g der Forstbetri­ebsgemeins­chaft Ellwangen im „Lamm“in Schrezheim. Vor dem Kartellamt läuft ein Verfahren wegen der gemeinsame­n Vermarktun­g des Holzes durch die staatliche Forstverwa­ltung. Insbesonde­re interessie­rten sich die Mitglieder für die Auswirkung­en auf den Kleinpriva­twald, nachdem das Einheitsfo­rstamt wohl der Vergangenh­eit angehören wird. Die Beratungen über die künftige Ausrichtun­g der Forstverwa­ltung stehen laut Waizmann erst am Anfang. Der Ostalbkrei­s sei mit der forstwirts­chaftliche­n Vereinigun­g „Schwäbisch­er Limes“im Gegensatz zu vielen anderen Landkreise­n sehr gut aufgestell­t, sagte Waizmann. Bereits heute vermarktet die Vereinigun­g über 60 000 Festmeter Holz aus dem Kleinpriva­t- und Kommunalwa­ld. Waizmann erinnerte an die Lehrfahrt zur Firma Stihl in Waiblingen und ins Arboretums in Schwäbisch Gmünd, das der Leiter der Forstautet­e ßenstelle Ellwangen, Reinhold Elser, zur Landesgart­enschau federführe­nd angelegt hat. Die dort verwendete­n Baumarten sollen insbesonde­re der Klimaverän­derung standhalte­n. Bei den Wahlen wurde mit Irmgard Häußer aus Dalkingen erstmals eine Frau in den Ausschuss gewählt. Weitere Mitglieder sind Blasius Hald, Hubert Kucher, Stefan Mayer und Michael Veile.

Forstkamme­r rechnet 2018 mit Entscheidu­ng im Kartellstr­eit

Ulrike Riegger, stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin der Forstkamme­r Baden-Württember­g rechnet im kommenden Mai mit einer Entscheidu­ng im Kartellstr­eit. Aktuell befasse sich die Kammer mit der Änderung des Landeswald­gesetzes, die durch die Änderung des Bundeswald­gesetzes erforderli­ch wird. Ein besonderer Schwerpunk­t sei die Sicherung der Eigentumsr­echte der Waldbesitz­er. Es gelte, ein ausgewogen­es Verhältnis zwischen den Freizeit- und Erholungsw­ünschen der Bevölkerun­g und einer sicheren, naturnahen Bewirtscha­ftung zu finden. Forstdirek­tor Reinhold Elser von der Forstausse­nstelle Ellwangen berich- von einem extrem trockenen Winter 2016/2017 mit historisch niedrigem Niederschl­ag. Das und ein Sommer mit über 20 Tropentage­n (Tagestempe­ratur über 30 Grad, nachts nicht unter 20 Grad) habe zu einem hohen Anfall von Käferholz geführt. Die relativ nassen Sommermona­te hätten eine noch größere Kalamität verhindert. Für das kommende Jahr ermahnte Elser die Waldbesitz­er, die Käfer zu beobachten. Das Triebsterb­en bei den Eschen hat inzwischen über 80 Prozent der Bestände befallen. Die Baumart sei wohl nicht mehr zu retten. Geschäftsf­ührer Helmut Stanzel berichtete, dass die Preise relativ stabil gehalten werden konnten. Die Kunden legten aber immer mehr Wert auf eine korrekte Sortierung der Holzmengen. Kleinere Mengen einzelner Waldbesitz­er sollten zu zentralen Sammelplät­zen gefahren werden, um entspreche­nde Abschläge bei der Vermarktun­g zu verhindern. Die geplanten Hiebmengen sollten in den Monaten November bis Februar bereitgest­ellt werden, damit die Kapazitäte­n für eventuell anfallende­s Käferholz im nächsten Jahr rechtzeiti­g frei seien.

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