Millionenprojekt: Ein neuer Kanal soll kommen
Ellenberger Gemeinderat berät über den Anschluss von Hintersteinbach und Zwiebelhof ans örtliche Abwassernetz
ELLENBERG (jubl) - In der jüngsten Ellenberger Gemeinderatssitzung ist es um den Anschluss der beiden Teilorte Hintersteinbach und Zwiebelhof ans Abwassernetz gegangen. In der Sitzung wurden die Ergebnisse eines vorangegangenen Gesprächs mit den betroffenen Anwohnern präsentiert, dass – wie alle Seiten am Montagabend betonten – ausgesprochen harmonisch verlaufen war.
Aufgrund der weitreichenden Folgen und auch der finanziellen Belastungen, die das neue Abwasserkonzept für die Anwohner von Hintersteinbach und Zwiebelhof mit sich bringt, hatte der Gemeinderat im Vorfeld entschieden, die Bürger eng in den Planungsprozess einzubinden. In diesem Zuge hatte erst vor kurzem eine Informationsveranstaltung stattgefunden, an der – mit einer Ausnahme – alle betroffenen Familien sowie acht Gemeinderäte teilnahmen. Hier wurden die sechs möglichen Varianten für ein neues Abwasserkonzept vom beauftragten Ellwanger Ingenieur Claus Peter Grimm sowie von Konrad Ziegler vom Landratsamt erläutert: vom Bau eines Klärteichs über mögliche Anbindungen an die Kläranlagen in Wört oder Stödtlen bis hin zur der schlussendlich gewählten, großen Lösung, dem Anschluss an Eiberg.
In der Gemeinderatssitzung am Montag lobten sowohl Bürgermeister Rainer Knecht als auch der Sprecher der Dorfgemeinschaft, Leonhard Baumann, den konstruktiven Verlauf des Bürgergesprächs. Es habe ein gemeinsames Bemühen um eine von allen getragene, unbürokratische Lösung gegeben. Auch die Anwesenheit der acht Gemeinderäte bei diesem Gespräch wurde als „sehr positiv“bewertet.
Das Ergebnis der Bürgerinformationsveranstaltung wurde von Rainer Knecht am Montag dann nochmal zusammenfassend wiedergegeben. Es sieht wie folgt aus:
1. Es gibt ein einstimmiges Votum der Bürger für einen Anschluss aller Anwesen von Hintersteinbach und Zwiebelhof an einen noch zu erstellenden Ortskanal. Dieser neue Kanal soll danach mittels Pumpleitung an Eiberg angeschlossen werden. Von dort wird das Abwasser über eine bestehende Leitung zur Sammelkläranlage Haisterhofen weitergeführt. Die Kosten für diese Maßnahme liegen bei rund 1,3 Millionen Euro.
2. Anschließend sollen alle bestehenden Hauskläranlagen in den beiden Teilorten stillgelegt werden. Durch einen „Benutzungszwang“soll der Anschluss aller an den Ortskanal durchgesetzt werden. Hierzu soll die Abwassersatzung geändert werden.
3. Ein unbürokratischer Weiterbetrieb der bestehenden Hauskläranlagen bis zur Umsetzung der Baumaßnahme soll möglich sein.
4. Außerdem soll geprüft werden, ob Synergieeffekte möglich sind, etwa beim Ausbau der Breitversorgung oder der Straßenbeleuchtung.
5. Aufgrund der enormen Kosten von 1,3 Millionen Euro kann die gewählte Variante nur bei einer entsprechenden Bezuschussung umgesetzt werden. Ingenieur Grimm hofft auf einen 75-prozentigen Zuschuss. Sollte es keine Förderung geben, muss die Umsetzung der Maßnahme verschoben werden. Eventuell muss das Abwasserkonzept dann sogar neu geplant werden.
Im Gremium kam man überein, dass die nötigen Kosten für die Vorplanung in Höhe von 70 000 Euro samt zusätzlichen Puffer nach oben in den Haushalt für das Jahr 2018 eingestellt werden sollen. Mit der Vorplanung wurde das Ingenieurbüro Grimm beauftragt. Auf Grundlage der in der Bürgerversammlung beschlossenen Rahmendaten stimmte der Gemeinderat dem Vorgehen einstimmig zu.