Glanzvolle Bläserklänge erfüllen die Kirche
Stehender Beifall beim Adventskonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim
(R.) - Selbst Stehplätze sind in der evangelischen Stadtkirche rar gewesen beim dritten Ellwanger Adventskonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim. Dieses Mal sind die Franken in kammermusikalischer Besetzung aufgetreten.
Wer den mitreißend satten Sound des sinfonischen Blasorchesters vermisste, wurde durch das virtuose Spiel der Holz- und Blechbläserensembles mehr als entschädigt. Die Gesamtleitung hatte Stabsfeldwebel Thomas Hümmer-Althön, der das abwechslungsreiche Programm charmant präsentierte. Am Ende hielt es die Zuhörer nicht auf den Bänken. Mit stehendem Applaus dankten sie für den Hochgenuss konzertanter Blasmusik.
Dem Traditional „Amazing Grace“des Blechbläsersextetts unter der Leitung von Hauptfeldwebel Mathias Müller folgte mit Andreas Binders „Concerto Italiano“ein beschwingter Spaziergang durch die italienische Hauptstadt. Hauptfeldwebel Valerie Henning und ihr Holzbläserquintett begeisterten mit „Let it go“aus Disneys „Eiskönigin“und Humperdincks zartem „Abendsegen“.
Womöglich hebt das Kirchendach ab
Vier Klarinetten und zwei Flöten brachten Mozarts liebliches „Rondo alla Turca“meisterhaft zum Klingen. Mit Ronan Hardimans „Lord of the Dance“in aberwitzigem Tempo liefen die Holzbläser zur Hochform auf. Am Drumset „steppte“Oberfeldwebel Christian Kühn wie Tanzlegende Michael Flatley in seinen besten Tagen. Dem stand das Saxofonquintett unter Stabsfeldwebel Sven Hippeli mit der Ouvertüre zu Tschaikowskys „Nussknacker“-Suite in nichts nach. Festlichen Glanz entfalteten Tenor-, Alt- und Baritonsax mit Jean Bouvards „Noël“und Bill Holcombes „Christmas Jazz Suite“.
Giovanni Gabrieli schrieb seine zahlreichen Kanzone für die Kirche des venezianischen Dogen, die Markuskirche. Auch in der Ellwanger Stadtkirche entfaltete Gabrielis „Canzon septimi toni “mit Hauptfeldwebel Bernhard Müßig und seinen zehn Blechbläsern ein unglaubliches Klangvolumen, das die Stadtkirche bis in den letzten Winkel erfüllte und das Kirchendach womöglich, wie Hümmer-Althön befürchtete, um einige Zentimeter anhob.
Mit „Irish Tune from County Derry“, besser bekannt als „Danny Boy“, verabschiedete sich das Heeresmusikkorps Veitshöchheim für dieses Mal. Ob in kleiner oder großer Besetzung – die Ellwanger hoffen auf ein Wiederhören im nächsten Advent.