Jagstzeller Feuerwehr braucht Frauen
Der Kreisbrandmeister spricht das Thema bei der Hauptversammlung an
(ij) - Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Jagstzell hat Bürgermeister Raimund Müller der Wehr ein rundum positives Zeugnis ausgestellt. Kreisbrandmeister Otto Feil hat sich in seinem Grußwort gefragt, warum die Jagstzeller Wehr derzeit noch eine reine Männersache sei.
Kommandant Thomas Stahl blickte in seinem Jahresbericht unter anderem auf die Einsätze und Übungen des zu Ende gehenden Jahres zurück. Seine Wehr musste zu zehn Einsätzen ausrücken. Darunter waren drei Hilfeleistungseinsätze, ein Kleinbrand und drei Ölunfälle.
Besondere Übungen waren ein Training im Bereich technische Hilfeleistung der Firma Weber Rescue, eine Alarmübung in der Turn- und Festhalle sowie die Hauptübung in der alten Schule in Dankoltsweiler. Zu den weiteren Höhepunkten habe auch die lehrreiche Besichtigung des Windparks Ellwanger Berge, die Schauübung der Jungendfeuerwehr oder die Lehrfahrt zur Feuerwehr nach Ludwigsburg gezählt.
Auf den Kassenbericht folgte der Bericht des Jugendwarts, vorgetragen durch Matthias Engelhard. Wie Engelhard ausführte, gehörten der Jugendfeuerwehr aktuell 21 Mitglieder an. Er erinnerte an den Leistungsmarsch im Rahmen des 25- jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Stimpfach. Hier hatte der Feuerwehrnachwuchs aus Jagstzell einen hervorragenden zweiten Platz belegt. Das Zeltlager der Jungendfeuerwehren des Ostalbkreises in Leinzell sei der Höhepunkt des Jahres. Im Rahmen der Veranstaltung fand auch ein Besuch des Feuerwehrmuseums in Winnenden statt. In die Aktivitäten der aktiven Wehr war die Jugendfeuerwehr gut eingebunden, etwa durch die Mitarbeit beim Floriansfest oder bei der Hauptübung.
Bürgermeister Raimund Müller lobte in seinem Grußwort die Leistung, die die Jagstzeller Wehr erbringe. Das erfülle ihn als Bürgermeister mit Stolz. Die Einsätze des zurückliegenden Jahres zeugten von Professionalität und seien eine gute Werbung für die Wehr. Müller freute sich, dass nun der Zuschuss für das neue Fahrzeug HLF 10 gewährt wurde.
Kreisbrandmeister sieht Umbaubedarf am Gerätehaus
Kreisbrandmeister Otto Feil ging in seiner Ansprache darauf ein, dass in der Jagstzeller Wehr, wie auch in Ellwangen, noch keine Frauen Dienst leisteten. Er könne sich dies nicht erklären. Es müsse wohl am Virngrund liegen, bemerkte er mit einem Augenzwinkern.
Davon ganz abgesehen freue er sich ebenfalls sehr, dass Jagstzell nun den Zuschuss für das neue Fahrzeug erhalten habe. Der Kreisbrandmeister sieht darüberhinaus aber auch noch Umbaubedarf am Jagstzeller Gerätehaus. Die Umkleiden und die sanitären Anlagen seien nicht mehr zeitgemäß und müssten erneuert werden. Er ging noch auf die anstehende Einführung der digitalen Alarmierung ein, die Mitte 2018 in den Probebetrieb gehen und dann Anfang 2019 überall im Ostalbkreis verfügbar sein soll. Zum Abschluss wünschte Feil ebenfalls allzeit gesunde Rückkehr von Einsätzen und bemerkte, das nach dem tödlichen Unfall in Schwäbisch Gmünd im letzten Jahr diese Worte eine neue Bedeutung hätten.
Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurde Andreas Berger mit dem Feuerwehr-Ehrenabzeichen des Landes Baden Württemberg in Silber ausgezeichnet. Das Leistungsabzeichen in Bronze legten im vergangenen Jahr Benjamin Denk, Jannik Müller, Kim Müller, Felix Schiele, Tim Stegmüller und Patrick Wunder erfolgreich ab.