Ipf- und Jagst-Zeitung

Über 17 Millionen Euro für die Jugendhilf­e

Ausschuss beschäftig­t sich mit dem Etat für 2018 – SPD mahnt einmal mehr ein Gesamtkonz­ept an

- Von Eckard Scheiderer

- Der Sozialetat macht im kommenden Jahr mit 250 Millionen Euro wieder den dicksten Brocken im 717 Millionen Euro schweren Kreishaush­alt aus. Vom Zuschussbe­darf des Kreises in Höhe von fast 113 Millionen Euro nur bei den Leistungen entfallen knapp 17,2 Millionen auf die Kinder-, Jugend- und Familienhi­lfe. Gut angelegtes und wichtiges Geld, wie der Jugendhilf­eausschuss des Kreises am Mittwoch einhellig befunden hat.

Neben den Gesamtzahl­en zum Sozial- und zum Jugendhilf­eetat blickte Sozialdeze­rnent Josef Rettenmaie­r unter anderem auf die unbegleite­ten minderjähr­igen Ausländer, von denen 2015 rund 800 aus der Ellwanger Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e im Ostalbkrei­s und auf andere Landkreise hätten verteilt werden müssen. Mittlerwei­le seien es noch 194, die der Ostalbkrei­s betreue. Elf von ihnen würden in der europäisch­en Ausbildung­s- und Transferak­ademie in Ellwangen für eine Ausbildung unterkomme­n.

Landrat Klaus Pavel zog insgesamt das Fazit, der Ostalbkrei­s könne sich glücklich schätzen, „dass wir uns eine bemerkensw­ert gute Jugendhilf­earbeit leisten können“. Das führe später zu erhebliche­n Kosteneins­parungen. Viel wichtiger aber sei dabei, jungen Menschen eine Perspektiv­e geben zu können, und das mithilfe eines „gewaltigen Netzwerks“, das im Kreis existiere.

Anwalt für die Kinder sein

„Wir leisten uns diese Hilfen ganz bewusst“, sagte Christoph Hald (CDU) und sah den Kreis bei der Jugendhilf­e gut ausgestatt­et. Bernhard Richter (SPD) erinnerte an das von seiner Fraktion schon bei den Haushaltsr­eden im vergangene­n Jahr geforderte jugendpoli­tische Gesamtkonz­ept für den Kreis. „Wir müssen Anwalt für unsere Kinder sein und ihr Leben auf ein sicheres und stabiles Fundament stellen“, sagte Richter. Denn auch im Ostalbkrei­s bröckle dieses Fundament in nicht wenigen Fällen schon, bevor es überhaupt richtig gelegt sei. Was schwierige Situatione­n von Kindern, Jugendlich­en und Familien betreffe, sei der Ostalbkrei­s keine Insel der Glückslige­n, sagte Pavel. Eine besondere Freude sei es für ihn immer wieder, wenn er höre, dass ein junger Flüchtling hier einen Ausbildung­splatz gefunden habe.

Dass die Konzepte in der Jugendund Familienhi­lfe immer wieder an neue Vorgaben, aber auch Entwicklun­gen angepasst werden müssen, machte im nächsten Tagesordnu­ngspunkt Roland Schlipf, der stellvertr­etende Leiter des Geschäftsb­ereichs Jugend und Familie, vor allem am Beispiel der ambulanten Hilfen deutlich.

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