Wo Männer zu Kindern werden
Modelleisenbahnfreunde Bopfingen laden ein zum Tag der offenen Tür
(jubl) – Alle Jahre wieder öffnen die Modelleisenbahnfreunde Bopfingen ihre Pforten und laden die Bevölkerung ein, an ihrem Hobby teilzuhaben. Im Foyer erwartet die Besucher eine Gartenbahnanlage der großen Spur 2 sowie zwei Einstiegsanlagen der Spurweite H0 mit vorgegebener Landschaft. Hier ist Spielen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht. Und die Besucher, egal welchen Alters, lassen sich nicht zweimal bitten. Zu groß ist die Versuchung, einmal selbst Lokführer zu spielen.
In den heiligen Hallen jedoch, dürfen nur ausgebildete und erfahrene Modelleisenbahner Hand anlegen und die Anlage steuern. Zwar hat sich durch die Digitalisierungstechnik vieles vereinfacht. Dennoch bedarf es enormer Übung und Übersicht, um die bis zu sieben Züge unfallfrei auf der Anlage mit 700 Meter Gleis und mit 120 Weichen zu bewegen. Einzelne Züge sind dabei bis zu acht Meter lang. Insgesamt befinden sich rund 30 Züge und nochmals 20 einzelne Loks auf der Anlage und warten in Bahnhöfen oder versteckten Schattenbahnhöfen oder dem beeindruckenden Ringlokschuppen mit Rondell auf ihren Einsatz.
„Nachdem wir nach dem Umzug die ersten Jahre mit dem Aufbau der Anlage beschäftigt waren, geht’s jetzt darum, die Details fertigzustellen“, berichtet Vorstand Jürgen Öchslein über die derzeitigen Aktivitäten des Vereins. „Seit dem letzten Jahr haben wir unseren Bauernhof sowie das Car-System erweitert.“
In der Tat fahren jetzt Busse, Lastwagen, Autos und Traktoren wie von Geisterhand gesteuert durch die Ortschaften oder über die Anlage. „Durch den Straßenverkehr wird jetzt alles noch realer. Es ist jetzt einfach noch mehr Leben auf der Anlage.“
Windräder geplant, aber keine Bürgerinitiative
Neben dem Bau einer Zahnradbahn steht ein ganz aktuelles Thema auf der Agenda der Modelleisenbahnfreunde. „Wir haben drei Windräder, die wir auf der Anlage aufstellen wollen. Und wie in der realen Welt und in der Politik gibt es auch bei uns Diskussionen, wo wir diese aufstellen und wie sie in die Landschaft passen. Zum Glück können wir das aber unter uns lösen und müssen keine Bürgerinitiative befürchten“, ergänzt er lachend. Während das Problem der Windräder relativ einfach zu lösen ist, stellt die geplante Zahnradbahn die Planer vor größere Probleme. „Zuerst einmal müssen wir uns wegen der Trassenführung einig sein. Dann soll man sie auch sehen können. Und zu flach darf sie auch nicht sein, schließlich ist es ja eine Zahnradbahn. Dann müssen wir die bestehende Landschaft umbauen und die Trasse verlegen. Wenn alles klappt, könnten wir bis nächstes Jahr fertig sein. Aber wir haben ja keine Eile“, führt Jürgen Öchslein weiter aus. Am Sonntag, 17. Dezember, und am Samstag, 6. Januar, laden die Modelleisenbahnfreunde Bopfingen in ihren Räumlichkeiten in der Bergstraße nochmals zum Tag der offenen Tür ein.