Junger Kammerchor bietet Klang-Experimente
Stücke aus der Renaissance, der Romantik sowie Jazz und Pop
(ij) - Gute Chöre stecken die meiste Arbeit in den Klang. Ein überaus spannendes Thema, denn ein und dieselbe Harmonie oder Melodie klingt in einer Komposition aus der Renaissance ganz anders als in der Romantik oder gar in Jazz und Pop. In drei weltlichen Konzerten am Ende der Weihnachtsferien unternimmt der Junge Kammerchor Ostwürttemberg (JKO) deshalb Klang-Experimente.
Im ersten Programmteil geht die Chorleiterin Maddalena Ernst zunächst von der deutschen Romantik aus mit Liedern von Peter Cornelius und Robert Schumann. Danach wandert sie mit dem verträumten Song MLK in die heutige Zeit. Diesen von U2 bekannten Titel hat Bob Chilcott eingerichtet. Es folgt „Who ist Sylvia“von Jakko Mäntyjärvi. Der JKO hatte diesen finnischen Komponisten schon wiederholt im Programm. Fanny Hensel, die kongeniale Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, findet erst seit einigen Jahren den ihr gebührenden Platz auf den Programmzetteln. Mit Giovanni Pierluigi da Palestrina landet der JKO beim italienischen Madrigal.
Geheimnisvoll nächtlich
Nach der Pause erschließt Chorleiter Thomas Baur jene Klangräume, die den Zuhörern die Komponisten der Gegenwart geöffnet haben. Geht es in MLK schon um Schlaf und Traum, so errichtet der JKO ein „Epitaph for Moonlight“in einem Werk des Kanadiers Ray Murray Schafer. Es bleibt mit „Stars“des Letten Eriks Ešenvalds geheimnisvoll nächtlich, bevor John Høybye in skandinavischer Chortradition die „Magic Paintbrush“schwingt. Zum Klang kommt als Höhepunkt des Konzerts die Bewegung, wenn „O Täler weit o Höhen“in einem Arrangement von Oliver Giess und „Africa von Toto“nach dem Vorbild des slowenischen Chors „Perpetuum Jazzile“erklingt.
Das Winterprojekt des JKO wird intensiv durch Sängerinnen und Sänger des Vokalwerks Nürnberg begleitet, die aktiv im Chor und ausgewählten kleinen Ensembles mitsingen. Durch die intensive gemeinsame Arbeit am Konzertprogramm findet ein lebendiger Austausch statt, bei dem die jugendlichen Sängerinnen und Sänger von den Profis inspiriert und mitgerissen werden. Das Vokalwerk ist auf besondere Weise mit den Opernfestspielen und der Region Heidenheim verbunden. Zum Abschluss der Probenwoche gibt es am Samstag, 6. Januar, um 11 Uhr ein Werkstattkonzert auf Schloss Kapfenburg. Die Abendkonzerte sind am Freitag, 12. Januar, um 19 Uhr im Prediger in Schwäbisch Gmünd, am Samstag, 13. Januar, um 19 Uhr in der Neuen Stadtbibliothek in Heidenheim und am Sonntag, 14. Januar, um 18 Uhr im Speratushaus in Ellwangen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind erbeten.