55 neue Wohneinheiten für Jagstzell
„Urbanes Wohnen“an der Bahnlinie: Gemeinderat bringt ein neues Wohnbauprojekt auf den Weg
JAGSTZELL (afi) - In Jagstzell scheinen die Räder nicht still zu stehen. Am Montag ist im Gemeinderat nicht über den neuen Bebauungsplan „Lindenmahd III“diskutiert worden, wo nach Planung 35 Bauplätze entstehen sollen. Gleichzeitig wurde vom Gremium auch der Bebauungsplan „An der Jagstaue“in den Blick genommen, wo östlich der Bahnlinie – zwischen Unterführung und Brücke am Friedhof – weitere 55 Wohneinheiten entstehen sollen.
Die Gemeinde hatte das rund 11 000 Quadratmeter große Grundstück zwischen der Bahnlinie und der Straße „An der Jagstbrücke“beziehungsweise den Sportplätzen im Jahre 2014 von der Bahn erworben. Nach dem Kauf wurde das Büro KE Immobilien Kommunalentwicklung mit der Erstellung eines städtebaulichen Konzepts für diesen Bereich und der Randbereiche beauftragt. Dieses Konzept wurde dem Gemeinderat bereits zu Beginn des Jahres 2017 vorgestellt. Das Konzept umfasst im Wesentlichen die Ausweisung von neuen Wohnbauflächen in zentraler Lage entlang der Bahnlinie sowie den Bau von Sport- und Freizeitanlagen, die Pflege des Landschaftsbilds, den Hochwasserschutz und die gerade im Entstehen befindliche Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie.
Grimm präsentiert Bebauungsplan-Vorentwurf
Der Ellwanger Ingenieur KlausPeter Grimm hat dieses Konzept weiterentwickelt und zwischenzeitlich einen Bebauungsplan-Vorentwurf erarbeitet, der diesem städtebaulichen Konzept Rechnung trägt. So sollen an der Bahnlinie ein-, zwei-, drei- und viergeschossige Bauten erstellt werden dürfen. Das geplante Gebiet soll als sogenanntes „urbanes Gebiet“ausgewiesen werden. Urban bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich dort sowohl soziale Bauten wie zum Beispiel ein Seniorenheim, Wohnplätze, Büros, Gaststätten oder Gewerbebetriebe ansiedeln können, die das Wohnen nicht wesentlich stören. Sinn ist es, dass aktuelle Brachflächen künftig genutzt werden.
Einige der Räte störten sich jedoch daran, dass mit der Bebauung dieses Gebiets womöglich die Parkplätze an der alten Bahnrampe wegfallen. Diese waren seither ein gewisser Luxus für Besucher der Sportanlagen oder des Jagstzeller Festplatzes. In diesem Zusammenhang räumte Bürgermeister Raimund Müller ein, dass man daran gedacht habe und er stellte als Alternativen zum Beispiel das Gelände von „Jagst erlebbar machen“vor. Dort könnten ausreichend Parkplätze entstehen. Aber auch in der Jagstaue Richtung Osten würde die Gemeinde Lösungen suchen.
„Mit der Bebauung „An der Jagstaue“haben wir eine gute Alternative für Bauherren. Denn dort könne auf rund 1,5 Hektar zentrumsnah eine verdichtete Bebauung angeboten werden. Wer es lieber großzügiger mag, der kann ins Baugebiet Lindenmahd ausweichen“, sagte der Bürgermeister. Die Räte stimmten dem weiteren Vorgehen bei einer Enthaltung zu.