125 Jahre Sankt-Nikolaus-Kirche
Das Pfahlheimer Gotteshaus ist 1892 geweiht worden – Orgel kostete 735 Mark
- Am 29. Juni 1892 wurde die Sankt-NikolausKirche in Pfahlheim durch den damaligen Weihbischof Wilhelm Reiser geweiht. Seit 125 Jahren ist die Kirche Mittelpunkt der katholischen Kirchengemeinde.
Zuvor gab es an dieser Stelle eine kleine Kirche und einen Friedhof. „Grund für den Bau der neuen Kirche war die wachsende Pfarrgemeinde“, sagt Anton Konle, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Um 1820 hatte Pfahlheim 950 Einwohner, 1880 waren es schon 1100. Heute sind von den rund 1900 Einwohnern 1550 Katholiken.
„Der Gottesdienstbesuch wurde damals mit 85 Prozent angegeben. Daher benötigte man auch eine Kirche mit Platz für 600 bis 800 Personen“, so Konle. Nach einer noch vorhandenen historischen Skizze war das Kirchenschiff der alten Kirche 145 Quadratmeter groß und bot Platz für 200 Kirchenbesucher.
Glocken wurden in den Weltkriegen eingeschmolzen
Die alte Kirche wurde zum Teil abgebrochen. Chor und der 36 Meter hohe Turm wurden in die neue Kirche mit einbezogen. Im Untergeschoss, mit schlichtem Kreuzgewölbe, befand sich die alte Sakristei, die für die neue Kirche durch einen geräumigen Anbau im Südosten ersetzt wurde. Die Orgel wurde im Jahre 1889 für damals 735 Mark gebaut.
Während des Ersten Weltkrieges mussten drei Glocken abgeliefert werden und wurden 1926 durch Stahlglocken ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg mussten wieder Glocken abgeliefert werden. Auch die große Glocke, die erst 1950 ersetzt wurde. 1960 kamen dann vier weitere Glocken hinzu. Bereits in den Jahren 1940 und 1941, also 50 Jahre nach der Kirchenerweiterung, fielen die ersten Reparaturen an. Vier schadhafte Gewölbebogen wurden durch Holzbögen erneuert. 1971/72 waren dann umfassende Außenrenovierungen an der Reihe, inklusive Dach und Dachrinnen. Damals wie heute konnten die hohen Baukosten nicht aus öffentlichen Mitteln bestritten werden. Die Pfahlheimer griffen auf die bewährten Mittel der Eigenleistungen und Spendensammeln zurück. Die sechsmonatige Restaurierung des Chorraums 1990 war eine der letzten großen Baumaßnahmen. Im gleichen Jahr weihte Bischof Walter Kaspar einen von Bildhauer Rudolf Kurz geschaffenen Steinaltar ein. „Eine Herausforderung, wenn auch eine schöne, bleibt die SanktNikolaus-Kirche auch für künftige Generationen“, sagt Konle stolz.