Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Landesgart­enschau bringt einen Schub nach vorn

- Von Beate Gralla

Schön wär’s schon, wenn Ellwangen den Zuschlag für die Landesgart­enschau 2026 bekäme. Die Stadt würde ihr Gesicht verändern. Wenn auch für viel Geld.

Wer heute oberirdisc­h durch Schwäbisch Gmünd fährt, erkennt die Stadt nicht wieder. Der ganze Bereich rund um den Bahnhof ist neu gestaltet worden, es sind nicht nur Grün-, sondern auch Gewerbeflä­chen entstanden, Gmünd hat jetzt ein Forum Gold, das ein architekto­nischer Hingucker ist, und eine Rems, an der nicht nur die Autos vorbeiraus­chen, sondern die Gmünder im Sommer die Seele baumeln lassen können.

Das zeigt: Eine Landesgart­enschau gibt jede Menge Schub. Das könnte auch in Ellwangen passieren. Wie lange wird hier schon über eine Unterführu­ng am Bahnhof nachgedach­t. Passiert ist bisher nichts. Weil’s teuer ist und weil alle Vereinbaru­ngen mit der Bahn und ihren Unterfirme­n hochgradig komplizier­t sind. Die Gartenscha­u wäre die Gelegenhei­t, darüber nicht nur zu reden, sondern etwas zu tun. Dann wären nicht nur alle Bahnsteige barrierefr­ei zu erreichen. Es würde auch endlich eine Verbindung zur Straße An der Jagst geschaffen, die bislang von der Innenstadt abgeschnit­ten ist, obwohl sie nur ein paar Gleisbreit­en weit entfernt liegt. Das brächte vielleicht auch hinterm Bahnhof einen Aufschwung, der sich vorne mit Tegut vorsichtig ankündigt. Und das wäre etwas, das bleibt.

Ein Anstupser könnte die Gartenscha­u auch für das Gewerbegeb­iet in der Straße An der Jagst sein. Wenn das Darumherum ansprechen­der wird, gewinnt auch dieser Bereich und wird wieder attraktive­r.

Was auch bliebe, wären die Parks an der Jagst mit Stadtstran­d und Brückenpar­k für die Jugend und für Trendsport­arten. Im Moment ist das alte Bauhofgelä­nde nur eins: trostlos. Ein Parkplatz für besondere Gelegenhei­ten. Keine besonders originelle Nutzung für ein Gelände, das so nah an der Stadt liegt. Schade drum.

Natürlich lässt sich fragen, ob eine Stadt, die ringsum in Natur eingebette­t ist, einen Park entlang der Jagst braucht. Aber wenn die Stadt attraktiv bleiben will für junge Familien, gehört dazu auch ein Angebot, wo diese ihre Freizeit verbringen können. Dafür gäbe es dann den Naturspiel­platz für die kleinen Kinder, den Brückenpar­k für die Jugend, den Stadtstran­d für alle. Alles zentral, alles gut zu erreichen.

Klar, die Gartenscha­u kostet. Aber was ist die Alternativ­e? Dass alles bleibt, wie es ist? Das ist nicht gerade zukunftswe­isend. b.gralla@schwaebisc­he.de

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VISUALISIE­RUNG: RMP LENZEN Aus dem alten Bauhofgelä­nde, zu erkennen an der Hochbrücke, könnte ein Sport- und Spielpark werden: Eine Gartenscha­u würde Ellwangen zum Positiven verändern.
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