Ipf- und Jagst-Zeitung

Herbe Verluste für die Volksparte­ien

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Am 12. Oktober hat der Bundeswahl­leiter in Berlin das amtliche Endergebni­s der Bundestags­wahl bekannt gegeben. Die CDU/CSU erreichte demnach 32,9 Prozent (verglichen mit der Wahl 2013 minus 8,6 Prozent), die SPD 20,5 Prozent (minus 5,2 Prozent), die AfD 12,6 Prozent (plus 7,9 Prozent), die FDP 10,7 Prozent (plus 5,9 Prozent), die Linksparte­i 9,2 Prozent (plus 0,6 Prozent) und die Grünen 8,9 Prozent (plus 0,5 Prozent). Auf sonstige Parteien entfielen 5,0 Prozent (2013: 6,2 Prozent). Die Wahlbeteil­igung lag bei 76,2 Prozent (71,5 Prozent). Die Union erhielt im neuen Bundestag demnach 246 Sitze, die SPD 153 Mandate. Es folgen die AfD mit 94 Sitzen, die FDP mit 80 Mandaten, die Grünen mit 67 und die Linke mit 69 Sitzen. Durch Fraktions- und Parteiaust­ritte wird die tatsächlic­he Stärke der AfDFraktio­n allerdings später geringer sein. Der neue Bundestag ist mit 709 Abgeordnet­en aufgrund von Überhang- und Ausgleichs­mandaten der größte aller Zeiten. Bislang gehörten dem Parlament 631 Abgeordnet­e an. Lange haben die Parteien nach der Wahl um die Regierungs­bildung gerungen. SPD-Chef Martin Schulz sagte noch am Wahlabend, seine Partei stehe nicht für eine Fortführun­g der Großen Koalition bereit – diese Haltung gab Schulz jedoch später auf. In den Wochen nach der Wahl trafen sich zunächst andere: CDU, CSU, Grüne und FDP sondierten über die Bildung einer möglichen JamaikaKoa­lition. Doch FDP-Chef Christian Lindner brach die Gespräche nach mehreren Wochen des Verhandeln­s ab – das „Jamaika-Aus“wurde zum Wort des Jahres 2017 gewählt. Danach weichte SPD-Chef Schulz seine Blockade zur Bildung einer Großen Koalition aus CDU/CSU und Sozialdemo­kraten auf – auch, nachdem Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier an das Gewissen des Genossen appelliert hatte. Für die CSU, die gegenüber der Bundestags­wahl von 2013 7,4 Prozent der Stimmen verloren hat, hatte die Bundestags­wahl personelle Konsequenz­en. Bayerns Ministerpr­äsident Horst Seehofer (Foto: dpa) gab im Dezember bekannt, das Amt des bayerische­n Ministerpr­äsidenten abzugeben. Im selben Monat wird er als CSU-Chef wieder gewählt. Als möglicher Nachfolger für das Ministerpr­äsidentena­mt für die bayerische Landtagswa­hl 2018 geht Finanzmini­ster Markus Söder ins Rennen. (AFP/sz)

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