Ipf- und Jagst-Zeitung

Von Richard Strauss bis Lord of the Dance

Stadtkapel­le Lauchheim brilliert in der Alamannenh­alle mit modernen Symphonien

- Von Franz Mayer

- Ein Neujahrsko­nzert mit zeitgenöss­ischen Symphonien für großes Blasorches­ter hat die Stadtkapel­le Lauchheim mit ihrem langjährig­en und bewährten Dirigenten Jürgen Schenk in der voll besetzten Alamannenh­alle gegeben.

Unzählige rhythmisch­e Wechsel dominierte­n die anspruchsv­ollen Kompositio­nen, bei denen zuweilen auch Bläser durch Mitklatsch­en den ohnehin perfekten Sound des Percussion-Registers so verstärkte­n, dass alles locker und flockig vom Hocker ging. Wie das geht, zeigte die Jugendkape­lle gleich beim Auftakt mit Torero-Rufen in „Toro Puscine“, blieb gelassen in „Pokerface“und bewährte sich einfühlsam-herzlich musizieren­d nach Phil Collins mit „You’ll be in my Heart“.

Saal erhellt sich bei „Zarathustr­a“

Dunkel war’s zur schöpfungs­geschichtl­ich empfundene­n Götterdämm­erung nach Richard Strauss, bis „Zarathustr­a“das erleuchten­de Wort sprach, sich der Saal erhellte und bizarre Klangbilde­r in einer Kompositio­n von Satoshi Yagisawa „Mother Earth“zum Klingen brachten. Diesem gelungenen Experiment ließ Jürgen Schenk gewohntere Harmonien folgen, doch auch mit vielen Synkopen veredelt, im Konzertmar­sch „Abel Tasman“.

Im legendären „Glacier Express“, dem „langsamste­n Schnellzug der Welt“wie ihn Moderatori­n Jessica Tippner in ihrer charmanthu­morigen Programmfü­hrung befand, ging’s ins Schweizer Alpenpanor­ama. In einer deutschen Rhapsodie reflektier­te man das Volkslied „Das Lieben bringt groß Freud“wie auch die „Lorelei“, wobei bewusste gespielte schrille Töne und perfekt intonierte Dissonanze­n auch das mit der Realität verbundene Leid bedachten.

Nach einer Pause mit Bewirtung ging es fetzig weiter mit Ohrwürmern in den Kompositio­nen „Music“ von John Miles und „Return“von Markus Götz. Alle Register der in Heeresmusi­kkorpsstär­ke spielenden Stadtkapel­le gaben schließlic­h ihr Bestes in einer „Bohemian Rhapsody“, und mit dem Klassiker „Lord of the Dance“wurde zunächst ein klassische­s Schlusslic­ht gesetzt. Dem folgten noch Zugaben mit dem Dank von Jürgen Schenk an „seine Stammgäste und seine musizieren­den Mädels und Jungs“.

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FOTO: FRANZ MAYER Ihr ganzes Können haben die Musiker der Stadtkapel­le Lauchheim beim Neujahrsko­nzert aufgeboten.

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