Von Richard Strauss bis Lord of the Dance
Stadtkapelle Lauchheim brilliert in der Alamannenhalle mit modernen Symphonien
- Ein Neujahrskonzert mit zeitgenössischen Symphonien für großes Blasorchester hat die Stadtkapelle Lauchheim mit ihrem langjährigen und bewährten Dirigenten Jürgen Schenk in der voll besetzten Alamannenhalle gegeben.
Unzählige rhythmische Wechsel dominierten die anspruchsvollen Kompositionen, bei denen zuweilen auch Bläser durch Mitklatschen den ohnehin perfekten Sound des Percussion-Registers so verstärkten, dass alles locker und flockig vom Hocker ging. Wie das geht, zeigte die Jugendkapelle gleich beim Auftakt mit Torero-Rufen in „Toro Puscine“, blieb gelassen in „Pokerface“und bewährte sich einfühlsam-herzlich musizierend nach Phil Collins mit „You’ll be in my Heart“.
Saal erhellt sich bei „Zarathustra“
Dunkel war’s zur schöpfungsgeschichtlich empfundenen Götterdämmerung nach Richard Strauss, bis „Zarathustra“das erleuchtende Wort sprach, sich der Saal erhellte und bizarre Klangbilder in einer Komposition von Satoshi Yagisawa „Mother Earth“zum Klingen brachten. Diesem gelungenen Experiment ließ Jürgen Schenk gewohntere Harmonien folgen, doch auch mit vielen Synkopen veredelt, im Konzertmarsch „Abel Tasman“.
Im legendären „Glacier Express“, dem „langsamsten Schnellzug der Welt“wie ihn Moderatorin Jessica Tippner in ihrer charmanthumorigen Programmführung befand, ging’s ins Schweizer Alpenpanorama. In einer deutschen Rhapsodie reflektierte man das Volkslied „Das Lieben bringt groß Freud“wie auch die „Lorelei“, wobei bewusste gespielte schrille Töne und perfekt intonierte Dissonanzen auch das mit der Realität verbundene Leid bedachten.
Nach einer Pause mit Bewirtung ging es fetzig weiter mit Ohrwürmern in den Kompositionen „Music“ von John Miles und „Return“von Markus Götz. Alle Register der in Heeresmusikkorpsstärke spielenden Stadtkapelle gaben schließlich ihr Bestes in einer „Bohemian Rhapsody“, und mit dem Klassiker „Lord of the Dance“wurde zunächst ein klassisches Schlusslicht gesetzt. Dem folgten noch Zugaben mit dem Dank von Jürgen Schenk an „seine Stammgäste und seine musizierenden Mädels und Jungs“.