Ipf- und Jagst-Zeitung

Gutachten zum Verdächtig­en von Kandel geplant

-

(dpa/sz/afp) - Das Alter des mutmaßlich­en Messerstec­hers von Kandel soll mit Hilfe eines medizinisc­hen Gutachtens geklärt werden. Das kündigten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch an. Der aus Afghanista­n stammende Verdächtig­e, der am Mittwoch vergangene­r Woche seine 15 Jahre alte Ex-Freundin mit einem Messer tödlich verletzt haben soll, ist nach offizielle­n Angaben 15 Jahre alt. Der Vater des Mädchens bezweifelt das. Der Flüchtling schweigt bislang. Laut dem vorläufige­n Obduktions­ergebnis wurde das Mädchen von mehreren Messerstic­hen verletzt, einer davon traf ins Herz und war tödlich.

Baden-Württember­gs Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) hat sich für eine Altersprüf­ung ausgesproc­hen. „Wenn jugendlich­e Flüchtling­e besondere soziale Leistungen und eine kostspieli­ge Betreuung erhalten, muss ihr Alter auch mit den zur Verfügung stehenden Methoden sorgfältig ermittelt werden. Selbstvers­tändlich gehören dazu auch Röntgenrei­henuntersu­chungen“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“. Damit ist er auf Linie mit Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU), der die Feststellu­ng des Alters für „eine zwingend notwendige Maßnahme“hält.

Indes eskaliert der Streit um eine mögliche Mitverantw­ortung der Behörden. Die Polizei in Ludwigshaf­en widersprac­h am Mittwoch dem Jugendamt hinsichtli­ch der Darstellun­g der dem Jugendamt vorliegend­en Informatio­nen über die Gefährlich­keit des Jugendlich­en. In einer Mitteilung erklärte die Polizei, anders als vom Jugendamt dargestell­t sei der Vormund des mutmaßlich­en Täters zweimal telefonisc­h über eine direkte Bedrohung des Mädchens informiert worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany