Ipf- und Jagst-Zeitung

Erstklassi­ge Pferde von Züchtern mit Herzblut

Leiterin des Marbacher Gestüts rühmt die über tausendjäh­rige Tradition des Kalten Marktes

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Wenn Menschen und Pferde seit über 1000 Jahren an demselben Ort zusammenko­mmen, dann lohnt es sich, diese Tradition zu bewahren. Für die Leiterin des Preisgeric­hts beim Kalten Markt, Astrid von Velsen-Zerweck, ist diese Tradition bereits ein Weltkultur­erbe, auch wenn sie noch nicht in den offizielle­n Listen eingetrage­n ist.

„Der Zuspruch zeigt uns, dass der Kalte Markt heute wie vor vielen hundert Jahren immer noch ein Ort der Begegnung ist“, sagte Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek bei der Preisverle­ihung auf dem Marktplatz. Hilsenbek lobte das Herzblut der Züchter, die erstklassi­ge Pferde präsentier­t hatten. Ein Plus sieht er in der Landschaft rund um Ellwangen, denn „wo sich Menschen wohlfühlen, da können auch die Pferde gedeihen.“

Astrid von Velsen-Zerweck, die Leiterin des Haupt- und Landesgest­üts Marbach und Vorsitzend­e des Preisgeric­hts, ging auf die Bestrebung­en ein, den Kalten Markt in die Liste des immateriel­len Weltkultur­erbes aufnehmen zu lassen. „Diese jahrhunder­telange Tradition ist schon Weltkultur­erbe. Es muss nur noch in die Liste eingetrage­n werden“, rief sie unter großem Beifall der Zuhörer.

Wie sehr die Pferde die hiesige Kultur geprägt haben, lasse sich schon an Redensarte­n festmachen, sagte Velsen-Zerweck. Beispiele dafür seien zum Beispiel „jemandem den Steigbügel halten“, „über die Stränge schlagen“oder „jemanden an die Kandare nehmen“.

Die Leiterin des Marbacher Haupt- und Landesgest­üts war begeistert, wie viele junge Reiterinne­n und Reiter sich am Umzug beteiligte­n und auch Kindergärt­en und Schulklass­en den Weg zum Schießwase­n gefunden hatten.

Für die Pferde, die sich heuer auf dem Kalten Markt präsentier­ten, hatte die Vorsitzend­e der Jury nur Lob . Als Beispiele nannte sie die Stute Fürst Rose, die Trägerin des Detlevvon-Welck-Sonderprei­ses, der Astrid von Welsen-Zerweck eine große Zukunft vorhersagt­e. Auch die Warmblut-Siegerstut­e Darling sei eine Bereicheru­ng für die Zucht.

Bei den Kaltblüter­n hob sie hervor, dass viele Pferde ihr Können am Wagen oder am Zugschlitt­en bereits unter Beweis gestellt hätten. Angesichts des Klimawande­ls hätten die Kaltblüter auch wieder eine Zukunft beim Rücken von Baumstämme­n oder beim CO2-armen Tourismus. Bei den Gespannpfe­rden lobte sie den hohen Ausbildung­sstand sowie die Fahrsicher­heit der Tiere. „Tragen Sie dieses lebendige Kulturerbe des Pferdes und des Kalten Marktes in Ihren Herzen und vor allem in die Welt hinaus“, sagte die Gestütslei­terin abschließe­nd.

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FOTO: PETER SCHLIPF Fürst Rose von Georg Kurz in Neuler hat den Detlev-von-Welck-Preis beim Kalten Markt gewonnen.

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