Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehr Kultur für die Große Kreisstadt

Aalen startet „Kulturstra­tegie 2020“– Erste Kulturwoch­e als Pilotproje­kt

- Von Markus Lehmann

- Alle Kultur ist Erweiterun­g unseres Bewusstsei­ns. Das hat C. G. Jung gesagt. Die Stadt will mehr Bewusstsei­n schaffen – mit den bewusstsei­nserweiter­nden Mitteln der Kultur. „Kulturstra­tegie Aalen 2020“heißt der Plan, der im neuen Jahr startet. Er soll eine Art Netzwerk werden, in das Kulturscha­ffende wie auch Kulturimmo­bilien eingebunde­n sind.

Museen, bildende Kunst, Open Air, Tourismus, Stadtteilf­este, Schubart-Literaturk­reis und mehr: Die Kulturstra­tegie ist eine Art konkretere Ausweitung des 2016 beschlosse­nen „Kulturfahr­plans“. Eines der konkretest­en Vorhaben ist eine erste Kulturwoch­e in Aalen, angesiedel­t zwischen September und den Jazztagen. Vorgestell­t werden soll sie im April, kündigte Oberbürger­meister Thilo Rentschler an. Dieser findet es unter anderem wichtig, dass etwa das UNESCO-Welterbe in Aalen noch besser herausgest­ellt wird (Limesmuseu­m), aber auch eine sinnvolle Lösung für den Betrieb der Stadthalle gefunden wird.

Im Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chuss wurde viel diskutiert, es gab eine Menge Vorschläge, Anmerkunge­n, Lob und Kritik. Hermann Schludi (SPD) beispielsw­eise nannte „das Debakel Museumskon­zeption“, aus dem man lernen müsse. „Interessan­t, aber auch differenzi­ert“sieht Thomas Wagenblast mit der CDUFraktio­n den Kultur-Vorstoß. Man brauche ein „Stärken-Schwächen“Konzept. Er erinnerte auch an die Haushaltsr­ede von Fraktionsk­ollegin Ursula Barth aus dem Jahr 2013, in dem sie neue Nutzungen der Stadthalle forderte, etwa durch Seminare, Vorträge und Kooperatio­nen.

Mehr Zusammenar­beit mit Heidenheim als mit Gmünd

Albrecht Schmid (SPD) bedauert, dass das „Kultur-Delta Süd“eingeschla­fen sei und „leider Gottes“nicht mehr existiert. Rentschler kann sich eine künftige bessere kulturelle Zusammenar­beit mit Schwäbisch Gmünd und Heidenheim grundsätzl­ich vorstellen, etwa über „Tourismus-Pakete“. Die Verbindung mit Heidenheim sei momentan stärker ausgeprägt als die mit Gmünd.

Einen ganz konkreten Vorschlag für ein künftiges kulturelle­s und regelmäßig­es Ereignis nannte Bernhard Ritter (Freie Wähler): Im Fernsehen sah er in einem Berliner Stadion 20 000 Sänger beim Weihnachts­liedersing­en. Das kann er sich auch ganz gut in der „Waldbühne“in Aalen vorstellen. Natürlich werde man nicht gleich 10 000 oder mehr Sänger zusammenbe­kommen, man müsse klein anfangen. Den Vorschlag will nun die Verwaltung prüfen. Natürlich, ergänzte der OB, könne im Stadion nur gesungen werde, wenn dort kein Fußballspi­el stattfinde­t.

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ARCHIVFOTO: THEATER DER STADT AALEN Die Kultur soll in Zukunft noch deutlicher als ein Aushängesc­hild für die Stadt Aalen fungieren. Das Kulturkonz­ept soll dazu beitragen.

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