Downtown Train rauscht durchs Frapé
Stefan Frank und Daniel Korn widmen einen kurzen Abend dem Musiker Tom Waits
- Kaum hatten sie angefangen, da war’s auch schon wieder vorbei. Mit Unterstützung von Andi Beuge (Schlagzeug) und Ebru Kaya (Gesang) hat sich das Aalener Duo Daniel Korn (Gesang, Gitarre) und Stefan Frank (Gitarre) im Frapé am Mittwochabend im Rahmen der Jazz-Jamsession mit dem Werk des amerikanischen Musikers Tom Waits beschäftigt.
Eine feine Idee, aber nach fünf Stücken rauschte der „Downtown Train“, so der Titel eines der bekannteren Waits-Stücke, schon wieder aus dem Frapé hinaus. Just zu dem Zeitpunkt, als sich das Publikum daran gewöhnt hatte, dass die Stücke eben nicht mit der nölenden, knarzenden Stimme von Tom Waits, sondern mit der deutlich feineren von Daniel Korn interpretiert wurden.
Das kleine Experiment darf aber trotzdem als gelungen bezeichnet werden, denn die Seele der WaitsLieder – zu hören waren „neben „Downtown Train“noch „In The Neighborhood“, „Gin Soaked Boy“, „Little Drop of Rain“und „Long Way Home“– die hatten die Akteure ganz gut verinnerlicht: die leicht verschleppten Rhythmen, die Texte aus der dunklen Ecke des Gehirns, aus der Welt der Zweifler und Verzweifler, aus den späten Stunden in verrauchten Kneipen.
Immer wieder ließen Korn und Frank einen leichten Country-Einschlag durchschimmern, ganz so, wie man es von ihrer Band I am Korny kennt.
Wer nach diesen fünf Stücken noch nicht genug hatte – und das waren viele der gut 60 Zuhörer im Frapé –, der wurde umgehend entschädigt. In der anschließenden Jazzfest-Jamsession stiegen die Akteure erneut auf die Bühne, setzten sich musikalisch mit diversen Musikern auseinander, die zahlreich im Publikum vertreten waren. So stimmte zum Beispiel Niko ganz spontan Bob Dylans „Knockin’ on Heaven’s Door“an. Max Maas an der Trompete gesellte sich bei einem Stück der Spencer Davis Group zu den Akteuren auf der Bühne, Robbie Williams oder auch Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“kamen zu Ehren. Und schließlich wurde es doch noch ein ganz unterhaltsamer Abend – auch wenn Tom Waits etwas zu kurz kam.