„Eine gute Gelegenheit für einen Neustart“
Stefan Jenninger will Bürgermeister in Rosenberg werden
(rim) - Stefan Jenninger ist der erste Bewerber um das vakante Amt des Bürgermeisters in Rosenberg (wir berichteten). In dieser Woche informierte der 32-jährige Adelmannsfelder, der beim Landratsamt Aalen im Geschäftsbereich Personal und Organisation als stellvertretender Fachbereichsleiter beschäftigt ist, die Öffentlichkeit über seine Absichten. Unsere Zeitung fragte bei Jenninger nach, was ihn zu seiner Bewerbung bewogen hat.
Herr Jenninger, wann stand für Sie fest, dass Sie sich um den Bürgermeisterposten in Rosenberg bewerben möchten. Fiel die Entscheidung schon in dem Moment, in dem der frührere Amtsinhaber Uwe Debler seinen vorzeitigen Rücktritt erklärt hatte?
Eigentlich fiel meine Entscheidung schon sehr viel früher.
Wie meinen Sie das?
Für mich war schon immer klar, dass ich ein Bürgermeisteramt anstreben möchte. Aus diesem Grund habe ich ja auch das Studium im gehobenen Verwaltungsdienst an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg absolviert, die als Kaderschmiede für Bürgermeister gilt. Im vergangenen Jahr habe ich mich dann erstmals ernsthaft mit diesem Karriereschritt beschäftigt und mir die Gemeinden betrachtet, in denen ein Bürgermeisterposten frei werden könnte. Dabei fiel mir Rosenberg sofort ins Auge.
Warum?
Rosenberg verfügt über eine ausgesprochen gute finanzielle Ausstattung, es gibt dementsprechend viele Gestaltungsspielräume für einen Bürgermeister. Dazu ist der Ort geprägt durch ein aktives Vereinsleben, eine vitale Bürgerschaft und starke Unternehmen. Hinzu kommt außerdem, dass ich in der Region bleiben möchte. Deshalb habe ich mich für Rosenberg entschieden... und das eigentlich schon im Sommer 2017.
Hätten Sie denn auch kandidiert, wenn Uwe Debler noch mal angetreten wäre?
Nein, eine Kampfkandidatur wäre für mich nicht infrage gekommen. Rosenberg war unter Debler eine hervorragend geführte Gemeinde. Es hätte keinen Sinn gemacht, gegen einen erfolgreichen Amtsinhaber anzutreten. Ich wusste aber auch, dass er schon 23 Jahre im Amt war und 2018 eventuell nicht erneut kandidieren möchte.
Sie haben gesagt, dass Sie gezielt nach einem Posten in der Region Ausschau gehalten haben.
Das stimmt. Ich bin mit dieser Region sehr stark verwurzelt. Ich komme aus Adelmannsfelden, bin in Ellwangen zur Schule gegangen, kenne die Kommunalverwaltung im Ostalbkreis mittlerweile sehr gut, weshalb ich auch gerne in meinem Landkreis bleiben möchte. Andere Angebote habe ich deshalb ausgeschlagen.
Was denn für Angebote?
Es gab in der jüngeren Vergangenheit durchaus Gemeinden, zum Teil aus Nachbarkreisen, die mich aktiv um eine Bewerbung um den Bürgermeisterposten gebeten hatten, weil man dort über meine berufliche Ambitionen Bescheid wusste. Diesen Anfragen bin ich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht nachgekommen.
Jetzt soll es also Rosenberg sein. Die Gemeinde ist in den vergangenen zwei, drei Jahren in etwas unruhiges Fahrwasser geraten. Im Gemeinderat ging es mitunter turbulent zu. Wie bewerten Sie das? Haben Sie nicht auch Manschetten vor der Aufgabe?
Nein. Ich denke, so eine Wahl ist immer auch eine gute Gelegenheit für einen Neustart. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich sowohl mit der Bürgerschaft wie mit dem Gemeinderat eine gute gemeinsame Basis finden kann. Und auf so einer Grundlage lässt sich dann auch mal hart und kontrovers diskutieren. Es darf nur nie ins Persönliche gehen.
Sie wagen sich mit Ihrer Bewerbung frühzeitig aus der Deckung. Vermutlich werden Sie jetzt auch bald in den Wahlkampf einsteigen...
Das stimmt. Momentan stehen noch einige persönliche Gespräche, etwa mit Gemeinderäten, Vereins- oder Kirchenvertretern, auf meiner Agenda. Danach plane ich dann allerdings einen klassischen Haustürwahlkampf, der vermutlich schon in der übernächsten Woche starten wird. Darüber hinaus möchte ich mich neben der öffentlichen Kandidatenvorstellung am 12. März auch noch bei sechs eigenen Wahlkampfauftritten vorstellen.