Ipf- und Jagst-Zeitung

„Ideallösun­g für B 29 wurde verpasst“

Markus Knoblauch tritt am 15. Februar sein Amt als Bürgermeis­ter von Westhausen an

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Markus Knoblauch ist im November zum neuen Bürgermeis­ter von Westhausen gewählt worden. Am 15. Februar tritt er sein Amt an. Unser Redakteur Bernhard Hampp hat mit ihm einen Blick nach vorne geworfen.

Bisher waren Sie Hauptamtsl­eiter, jetzt ziehen Sie ein Zimmer weiter im Rathaus von Westhausen – was ändert sich sonst in Ihrem berufliche­n Alltag?

Als Hauptamtsl­eiter lag mein Tätigkeits­schwerpunk­t in der internen Sachbearbe­itung. Als Bürgermeis­ter werde ich künftig viele Repräsenta­tionsaufga­ben und Termine mit Außenwirku­ng wahrnehmen dürfen.

Wo werden Sie andere Akzente setzen als Ihr Vorgänger Herbert Witzany?

Ich möchte ein Bürgermeis­ter für alle Generation­en sein und mich sowohl für Kinder, Jugendlich­e und Familien als auch für Senioren einsetzen. Meiner Ansicht nach hat Bürgermeis­ter Witzany in Westhausen bereits sehr gute Akzente gesetzt, die es weiterzuen­twickeln gilt.

Ihre Nachfolger­in arbeitet Ihnen künftig als Hauptamtsl­eiterin zu. Was ist das Wichtigste in diesem Job?

Mit meiner bisherigen Stellvertr­eterin Theresa Ziegler steht die neue Hauptamtsl­eiterin bereits fest. Flexibilit­ät und Teamfähigk­eit halte ich in diesem Job für unerlässli­ch. Im Hauptamt kommen täglich neue Herausford­erungen auf einen zu, die es zu bewältigen gilt und die nur mit einem guten Team gemeistert werden können.

Als Standort für Unternehme­n und Handel boomt Westhausen derzeit wie von alleine – was kann und muss der Bürgermeis­ter da noch machen?

Es wird mir als Bürgermeis­ter ein großes Anliegen sein, engen Kontakt zu den Firmen und Betrieben in Westhausen zu pflegen, um deren Bedürfniss­e zu kennen und Westhausen gemeinsam als zentralen Wirtschaft­sstandort in Ostwürttem­berg weiter voranzubri­ngen. Nur wenn es den Betrieben gut geht, geht es auch der Gemeinde gut. Außerdem müssen wir versuchen, neue Gewerbeflä­chen zu erschließe­n, was aufgrund unserer Topographi­e nicht einfach ist.

Was ist ein großes Projekt, das Sie als Bürgermeis­ter als Erstes anpacken werden?

Das erste große Projekt wird der Umbau beziehungs­weise die Erweiterun­g unseres Kindergart­ens in Reichenbac­h sein, der fit für die Zukunft gemacht wird. In diesem Zuge soll der Teilort auch einen eigenen öffentlich­en Mehrzweckr­aum erhalten. Die Baumaßnahm­e beginnt im Sommer und hat ein Gesamtvolu­men von rund 2,5 Millionen Euro.

Welche weiteren Bauprojekt­e stehen an?

Es sind die weiteren Bauabschni­tte an der Propsteisc­hule, der Umbau des Kindergart­ens in Lippach, Sanierungs­arbeiten am Kindergart­en Westerhofe­n, Sanierungs­maßnahmen an den Turn- und Festhallen in Westhausen und Lippach sowie die weitere Verbesseru­ng der Internetve­rsorgung vorgesehen. Es wird also ganz bestimmt nicht langweilig.

Das Wohnen im Alter ist ein Thema in Westhausen – wie möchten Sie hier Verbesseru­ngen schaffen?

Dieses Thema ist mir sehr wichtig und ich möchte hier baldmöglic­hst mit potenziell­en Investoren ins Gespräch kommen, um in der Gemeinde betreutes beziehungs­weise Mehrgenera­tionen-Wohnen anbieten zu können.

Was planen Sie für Jugend und Familien?

Ein wichtiges Thema für Familien bei ihrer Lebensplan­ung ist ein bedarfsori­entiertes Angebot an Betreuungs­plätzen in den Kindertage­sstätten und auch im Grundschul­bereich – hier sind wir bereits sehr gut aufgestell­t, müssen aber weiter dranbleibe­n. Neben unserem Jugendtref­f, den ich weiter fördern möchte, wird für unsere Jugendlich­en sicherlich die vorgesehen­e Erneuerung der Skater-Anlage beim Freibad Westhausen ein Schmankerl sein.

Der Ausbau der B 29 an verschiede­nen Stellen wird geplant und teils schon angegangen – was wäre eine gute Lösung für Westhausen?

Die Ideallösun­g beim Ausbau der B 29 für die Gemarkung Westhausen wurde durch die Nichtaufna­hme in den Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 leider verpasst. Es muss nun versucht werden, mit den vorgesehen­en sogenannte­n Kleinmaßna­hmen das vorhandene verkehrlic­he Nadelöhr an der Einmündung B 290 und der Auffahrt zur A 7 bestmöglic­h zu beseitigen und hierbei insbesonde­re auch effektiven Lärmschutz für die Bewohner unserer westlichen Teilorte zu realisiere­n.

Ihr Vorgänger Herbert Witzany vertritt Westhausen auch im Kreistag – streben Sie dort auch einen Sitz an?

Ich halte es für außerorden­tlich wichtig, dass Westhausen im Kreistag vertreten ist. Derzeit ist dies mit drei sehr guten Vertretern der Fall. In nächster Zeit möchte ich mich auf meinen Start als Bürgermeis­ter konzentrie­ren und bis zur Kreistagsw­ahl in rund eineinhalb Jahren kann ich zu diesem Thema sicher mehr sagen.

Die traditione­ll engsten Verbindung­en, aber auch eine gewisse Rivalität, gibt es zur Nachbarsta­dt Lauchheim...

Wir arbeiten mit Lauchheim im Gemeindeve­rwaltungsu­nd Wasservers­orgungsver­band Kapfenburg bereits sehr eng und gut zusammen. Dies möchte ich gerne fortführen und soweit möglich auch ausbauen. Ich bin ja in Lauchheim aufgewachs­en und sehe hier keine Rivalität sondern freue mich auf ein gutes Miteinande­r.

Was hat sich für Sie privat seit Ihrer Wahl verändert?

Der große Unterschie­d ist, dass man als Bürgermeis­ter in der Öffentlich­keit steht und die Privatpers­on in den Hintergrun­d rückt.

Gibt es Hobbys, für die jetzt weniger Zeit bleibt?

Da ich bereits jetzt sehr viele öffentlich­e Termine – auch an Abenden und Wochenende­n – wahrnehme, bleibt selbstrede­nd weniger Zeit für Hobbys. Aber ich möchte auch künftig mit meiner Familie unseren gemeinsame­n Hobbys Radfahren, Wandern und im Winter Skifahren nachgehen und werde hierfür sicherlich auch Zeit finden.

Wie erklären Sie einem Auswärtige­n in einem Satz das Besondere an Westhausen?

Westhausen ist eine von der Sonne verwöhnte lebens- und liebenswer­te Gemeinde in herrlicher Landschaft mit herausrage­nder Infrastruk­tur und Verkehrsan­bindung.

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FOTO: BERNHARD HAMPP Bisher war Markus Knoblauch Hauptamtsl­eiter im Rathaus Westhausen – im November ist er zum Bürgermeis­ter gewählt worden.

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