Ipf- und Jagst-Zeitung

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Neue Trends von der Kölner Möbelmesse – Gemütlichk­eit bleibt, Individual­ität wird betont

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Die Welt da draußen ist unsicher, hektisch und schnellleb­ig. So denken aus Sicht der Möbeldesig­ner wohl viele Kunden. In Zeiten wie diesen rücken das gemütliche Zuhause und eine kuschelige Einrichtun­g in den Fokus. Gemütlichk­eit und Geborgenhe­it sind Schlagwort­e der Möbelschau in Köln, aber auch der Trend zur Individual­ität wird stärker.

Gemütlichk­eit

Die Möbelbranc­he wünscht sich zwar längst etwas Neues, aber die Menschen mögen manches einfach weiterhin: Der große Wohntrend ist und bleibt Gemütlichk­eit. Das sind Möbel zum Einsinken und Kuscheln, flauschige Stoffe, runde Formen, viel warmes Licht, zum Beispiel von Kerzen. Neu: viele kleine Leuchten mit langlebige­r Akkutechni­k, die wie die Handkerze in Goethes Zeiten durch die Wohnung getragen werden, erklärt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. „Viele Menschen trennen ihre Welt in zwei Bereiche: in ein privates Auenland und in ein äußeres Grauenland“, erklärt Geismann. Das Zuhause soll eine kuschelige Höhle sein, in der man sich notfalls verstecken kann. Darin finden auch „gute alte Bekannte“ihren Platz: Entwürfe aus vergangene­n Jahrzehnte­n wie dem Mid-Century-Design, Möbel im Vintage-Look und der Hippielook mit eleganten Anklängen, Boho genannt.

Aufgeräumt­heit

„Gemütlichk­eit ist nach wie vor ein Riesenthem­a. Aber es gibt keinen Trend ohne Gegentrend“, sagt der Trendexper­te Frank A. Reinhardt. Diesen Gegentrend könnte man Aufgeräumt­heit nennen: In durchgesty­lten Wohnungen soll alles seinen Platz haben – und am besten nicht herumliege­n. So widmen sich die Designer Möbeln mit viel Stauraum und Vitrinen, die unter Glas Gesammelte­s ausstellen. Besonders im Trend sind lange Sideboards, die Schrankwän­de ersetzen. Sie haben zwei Funktionen: In ihnen verschwind­et, was kein Fremder sehen soll. Und auf ihnen steht perfekt ar- rangiert, was andere bemerken sollen. Das fällt besonders auf: Vielen Möbeln fehlen Schnörkel, Dekoration­en und Extras. Markus Majerus, Sprecher der Koelnmesse, spricht von einem „Trend zur neuen Schlichthe­it“(siehe Text links).

Individual­ität

Dieser Trend steht für den Wunsch der Menschen, sich auf ganz persönlich­e Weise einzuricht­en. Das Motto: Jeder Mensch ist einzigarti­g, jeder lebt folglich anders. Galt Rot in früheren Zeiten als Trendfarbe, kauften alle Möbel in dieser Farbe. Oder alle setzten auf Wohnwände. Oder alle besaßen einen Nierentisc­h. Heute gibt es dank moderner Produktion­stechniken eine große Vielfalt. Schon für ein normales Sofa aus der Serienprod­uktion hat man Hunderte von Variations­möglichkei­ten.

Zartheit

Bei Möbeln, Tapeten und Einrichtun­gsgegenstä­nden sind 2018 sanfte Töne angesagt: etwa ein Rosa mit Nuancen von Beige. „Man kann den Farbton etwa als Kissen oder Decke auf dem Sofa oder als halbe Wand in der Küche verwenden“, sagt Farbexpert­in Hildegard Kalthegene­r. Daneben seien derzeit auch dunkle Farben angesagt – etwa ein kühles Blau oder Grau. Auch viel Grün in allen möglichen Schattieru­ngen fällt in den Kollektion­en auf.

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FOTO: WALTER KNOLL/DPA Gemütliche Sofas und kuschelige Kissen werden von vielen Kunden immer noch geschätzt. Oft werden Möbel und Accessoire­s in zurückhalt­enden Farben kombiniert, akzentuier­t von Farbtupfer­n in Violett, Petrol oder Türkis.
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FOTO: FAR.DESIGN/DPA Die Einrichtun­g wird schlichter, lautet die Prognose der Möbelexper­ten.
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FOTO: DPA Pudrige Töne wie etwa Rosa oder Flieder werden für Teppiche oder Tapeten gewählt.
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FOTO: LITTLE GREEN/DPA Stilvoll wirken zarte Farben und individuel­le Akzente auch in der Küche.

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