Schellaschüttler stellen den Narrenbaum
Bei dichtem Schneetreiben blasen sich zwei Guggenmusiken die Seele aus dem Leib
(afi) - Das hat schon was, wenn der weiße Schwan die Fischerin bei heftigem Schneetreiben über den Bodensee, sprich über den Rathausvorplatz von Rosenberg zieht. Die Schellaschüttler haben mit viel schräger Musik und noch mehr Hauruck ihren Narrenbaum aufgestellt und es schneite, dass man kaum bis zur Kirche sah.
Das aber ließ die Schellaschüttler und die befreundeten Rappa Grappa aus Stimpfach kalt. Denn was da in die Nacht geschmettert wurde, heizte sowohl den Musikerinnen und Musikern als auch der Bevölkerung, die in großer Anzahl zum Spektakel erschienen waren, kräftig ein. Und als der Narrenbaum auf den Schultern auf den Rathausvorplatz getragen wurde, war es vorbei mit der Kälte. Die Rappa Grappa begleiteten diese Zeremonie mit viel Musik, die Zuschauer sahen bangend nach oben. Und als der Baum dann mit viel Muskelschmalz in seine Verankerung rutschte, hörte man Bravorufe und viel Applaus,
Der Bürgermeister a. D. Uwe Debler war zum Narrenbaumaufstellen erschienen. „Da muss man einfach dabei sein“, sagte er und blieb der Tradition treu, zusammen mit den Schellaschüttlern den Fasching zu eröffnen. Hatte sich Debler früher bei den berüchtigten Absetzungen im Rathaus wie ein Stier gewehrt, so war es jetzt ein bisschen ruhiger. Die Schellaschüttler mit ihrem Leiter Adi Schmid dankten dem früheren Gemeindeoberhaupt mit einem kräftigen „Schella … Schüttler“und überreichten ihm ein Album mit Bildern aller Absetzungen seit dem Jahr 2001 sowie eine original SchellaschüttlerKrawatte.
Schade nur, dass den Schellaschüttlern das Rathaus bis auf drei Quadratmeter Eingangsbereich verschlossen blieb. Das wäre bei dem Wetter für die Musikinstrumente eine gute Bleibe gewesen. Sollen solche Veranstaltungen Tradition werden, muss sich die Verwaltung Gedanken machen. Früher war das bei den Absetzungen ja auch möglich.