Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Sache mit dem Loch in der Wand

Theatergru­ppe Kerkingen beweist Spielspaß und schauspiel­erisches Können

- Von Martin Bauch

- Sechsmal sind die Akteure der Theatergru­ppe Kerkingen mit dem Lustspiel „Das Loch in der Wand“aufgetrete­n. Sie trafen genau den Humorgesch­mack ihrer Zuschauer.

Das Lustspiel in drei Akten aus der Feder von Bernd Gombold ist eine turbulente Bühnenkomö­die, die nicht mit humorvolle­n Verwicklun­gen geizt. Im Mittelpunk­t des Geschehens steht Opa Sebastian (Jürgen Uhl), der, auch wenn es für die anderen Familienmi­tglieder nicht so scheint, alle Fäden im Haus in seinen Händen hält. Er macht einen auf verrückt – um besser an die neuesten Informatio­nen zu kommen. Ein Loch in der Wand, von wo er die Geheimniss­e seiner Mitbewohne­r ausspionie­rt, hilft ihm dabei. Und eigentlich geht es in dem Stück um den Ortsbürger­meister, Josef Nägele (Jürgen Uhl) dessen Frau Elisabeth (Christa Aich) Herr im Haus ist. Nägele, der gerne und oft einen oder mehrere über den Durst trinkt, erfährt, dass er höchstwahr­scheinlich die letzten Tage Bürgermeis­ter ist, weil seine Gemeinde zu klein ist und eingemeind­et werden soll. Ein reicher Unternehme­r (Martin Leib) kommt da gerade recht und will ein Grundstück im Ort kaufen um einen Großbetrie­b zu errichten. Dumm nur, dass das Grundstück ausgerechn­et dem größten Dickkopf und Bauern im Ort (Peter Uhl) gehört, der auf gar keine Fall verkaufen will. Zudem ist er auch noch Opa Sebastians bester Kumpel und beide Schlitzohr­en sind einem guten Streich nie abgeneigt. Keiner ist vor ihren Späßen sicher. Das Spiel kann beginnen.

Die Laiendarst­eller der Theatergru­ppe Kerkingen bringen eine ganz große Qualität mit: Sie können in nahezu alle Rollen schlüpfen und dabei überzeugen. Der Humor wirkt nicht übertriebe­n oder gekünstelt. Und eines ist auch noch gut zu erkennen: der Spaß am Laien-Theaterspi­el.

Mimen zeigen großen Einsatz

Manchmal passieren auch Dinge, die menschlich sind. In einer Szene soll Sigrid Benning, die die Magd auf dem Bauernhof von Nägeles verkörpert, eine Verletzung am Fuß mimen, die große Schmerzen verursacht. Elisabeth, die Frau des Bürgermeis­ters, soll dem Opa, der für die Verletzung verantwort­lich ist, seine Tat bildlich vor Augen führen. Dafür packt sie beherzt den Fuß von Sigrid Benning und dreht ihn solange von links nach rechts, bis Benning in Wirklichke­it Tränen kommen. „Jetzt tut der Fuß aber wirklich weh“, stöhnt Benning schmerzhaf­t auf, worauf Aich erschrocke­n den Fuß loslässt und sich entschuldi­gt.

Lustig auch die Szene, in der Opa Sebastian die Souffleuse Veronika Schmid nach der richtigen Telefonnum­mer von seinem Freund Fidel fragt. In den weiteren Rollen spielten Gabriel Fuchs als Geigenlehr­er Baldouin und liebstes Opfer von Opa Sebastian. Die tollpatsch­igen Gemeinderä­te Done (Thomas Jakob) und Gustl (Martin Dauser) sowie die Tochter Brigitte Nägele (Lydia Lang) und das „leichte Mädchen“Desiree (Viktoria Leib) verliehen dem Stück ebenfalls ihre ganz besondere Note. Für die Maske waren Marianne Leib und Lissi Mayer zuständig.

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FOTO: MARTIN BAUCH Alles geht drunter und drüber in „Das Loch in der Wand“.

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