„Sport ohne Vereine? Das ist undenkbar“
Turngau Ostwürttemberg, Gauturntag in Bargau: Spürbarer Teilnehmerrückgang bei Gaukinderturnfesten beklagt
(alv) - In der TV-Halle in Bargau trafen sich die Vertreter der Mitgliedsvereine des Turngaus Ostwürttemberg zum Gauturntag, der unter dem Motto „Sport und Bewegung in der Zukunft mit dem Verein?!“stand. Kritisch beäugt wurde der Teilnehmerrückgang bei den Gaukinderturnfesten, weshalb die Turngau-Spitze für die Zukunft eine andere Konzeption ankündigte.
Der Vorsitzende des hiesigen Turngaus, Karlheinz Rößler, wies auf den diesjährigen 170. Geburtstag des Schwäbischen Turnerbundes hin, ehe er näher auf das GautturntagMotto einging. Nirgends werde Demokratie so aktiv gelebt als in Vereinen. Vereine dürften sich der digitalen Kommunikation mit ihren Mitgliedern, beispielsweise durch Online-Newsletter, nicht verschließen. Zurecht werde auch vom Turngau weiterhin die ständig wachsende Bürokratie beklagt nicht zuletzt durch die von der Europäischen Union beschlossenen neuen Datenschutzrichtlinien.
Die Rückkehr in die Bundesliga des TV Wetzgau ragt heraus
Immer mehr seien Vereine auf die Unterstützung aus der Wirtschaft angewiesen.
Rößler führte beispielhaft die Baseballmannschaft des Heidenheimer SB, die sich als deutscher Meister für den Europacup qualifiziert hat, aber noch nicht wisse, wie sie die Kosten von 25000 Euro aufbringen soll, um überhaupt am Europacup teilnehmen zu können. In sportlicher Hinsicht ragte laut Rößler die Bundesliga-Rückkehr der Kunstturner des TV Wetzgau nach einjährigem Intermezzo in der 2. Liga heraus. Mit der vom 24. bis 26. August in Adelmannsfelden stattfindenden Faustball-Europameisterschaft und dem Landeskinderturnfest mit 4000 Kindern in Aalen (20. bis 22. Juli) dürfe sich die Region auf große Höhepunkte freuen.
Zu nicht mehr ganz so großen Höhepunkten haben sich indes in den vergangenen Jahren die Gaukinderturnfeste des Turngaus entwickelt. Es gebe einen spürbaren Teilnehmerrückgang zu beklagen, insbesondere von den größeren Vereinen, weshalb man sich ernsthaft Gedanken machen müsse über konzeptionelle Veränderungen.
„Dass wir diese Veranstaltungen beispielsweise auch für andere Zielgruppen öffnen. Denn es kann nicht sein, dass Vereine die Gaukinderturnfeste nicht mehr ausrichten wollen, weil sich der organisatorische Aufwand nicht mehr lohnt“, sagte der Vorsitzende.
Sport werde natürlich auch weiterhin in den Vereinen betrieben, ehrenamtliche Vereinsarbeit sei wichtig für die Integration und Inklusion. Und Bewegung in der Gemeinschaft gerade in Vereinen nach wie vor essenziell.
Das „Zocken an der Konsole“dürfe nicht die sportliche Zukunft von Kindern und Jugendlichen sein. „Die fallen aber nicht vom Himmel, weshalb Vereine bei der Suche nach geeigneten Übungsleitern unsere Unterstützung brauchen“, sagte Bläse im Zusammenhang mit der in Schwäbisch Gmünd erst kürzlich ins Leben gerufenen Trainerakademie.