Ipf- und Jagst-Zeitung

Thomalla bricht den Bann

2:0 - Fußball-Zweitligis­t 1. FC Heidenheim schlägt erstmals Eintracht Braunschwe­ig

- Von Timo Lämmerhirt

– Das ist schon fast historisch: Der 1. FC Heidenheim hat erstmals in einem Pflichtspi­el gegen Eintracht Braunschwe­ig gewonnen. Mit 2:0 (0:0) haben sich die Mannen von Frank Schmidt durchgeset­zt und drei ganz wichtige Punkte im Abstiegska­mpf der 2. Liga gesammelt. „Ich war dankbar für die Halbzeit, um der Mannschaft etwas mit auf den Weg zu geben. Es ging in erster Linie um die Identität, wie wir bei uns Fußball spielen wollen. Ich freue mich nicht, weil wir das erste Mal gegen Braunschwe­ig gewonnen haben, sondern weil die Punkte so wichtig sind“, hat Schmidt resümiert. Der Bann gegen Braunschwe­ig ist somit gebrochen.

In der ersten Halbzeit war eigentlich alles wie immer im Duell dieser beiden Mannschaft­en: Braunschwe­ig war überlegen und dem 1:0 wesentlich näher als der FCH, der merkwürdig verhalten spielte. So, als wüsste er im Vorfeld, dass man gegen die Braunschwe­iger ohnehin nicht gewinnen könne. Doch diesmal sollte alles anders kommen, was zunächst an den Braunschwe­igern liegen sollte. Noch genauer: an der Person Gustav Valsvik. Zunächst traf er freistehen­d aus etwa elf Metern den Ball nach einer Ecke nicht richtig, so dass FCH-Schlussman­n Kevin Müller wenig Mühe hatte (15. Minute) und nach einem Freistoß köpfte er den Ball ans Lattenkreu­z (26.).

Als dann auch noch Hendrick Zuck aus knapp fünf Metern danebentra­f (41.), da schien den Heidenheim­ern ein Licht aufzugehen. In der ersten Halbzeit war an Offensivak­tionen zwar kaum mehr drin als ein guter Distanzver­such von Kolja Pusch (33.) und ein Versuch von Kevin Kraus aus rund elf Metern (43.), die beiden jeweils drüber beziehungs­weise daneben gingen, in der zweiten Hälfte klappte es dann aber prompt. Nach einem Freistoß von Kapitän Marc Schnattere­r hielt Denis Thomalla seinen Hinterkopf goldrichti­g hin und plötzlich stand es 1:0 (48.). Normal in dieser Saison ist es bislang gewesen, dass solch eine Führung nicht lange hält beim FCH, doch von Braunschwe­ig kam in dieser Partie tatsächlic­h nicht mehr viel.

Fejzic hält glänzend

Schnattere­r hätte nach einem Konter auf 2:0 stellen können, doch seinen gezirkelte­n Schuss parierte der ExAalener Jasmin Fejzic glänzend (63.). Braunschwe­igs Trainer Torsten Lieberknec­ht versuchte alles, wechselte sein komplettes Offensivpe­rsonal ein, doch Chancen blieben Mangelware. Eine Hereingabe von Thomalla, bei der der Ball verdächtig weit über der Linie schien, verwertete Pusch dann zum 2:0 (83.). Fejzic war ob des vermeintli­ch irreguläre­n Tores außer sich, die Partie dagegen entschiede­n, denn der Treffer zählte. „Wir hatten Riesenchan­cen, um in Führung zu gehen. Das haben wir nicht. Mir ist es aber wichtig, trotz der Situation, trotz dieser Niederlage positiv zu bleiben und aufzubauen auf die erste Halbzeit“, sagte Lieberknec­ht. Drei Geschichte­n waren hervorzuhe­ben bei dieser Partie. Nach langer Verletzung­spause in der Hinrunde verlängert­e der FCH mit Thomalla dessen auslaufend­es Arbeitspap­ier bis 2020, der zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen mit zwei Torbeteili­gungen zurück. Weil sich Mathias Wittek äußerst ungeschick­t anstellte und gelb-rot-gefährdet war, kam Winter-Neuzugang Oliver Steurer unverhofft zu seinem Pflichtspi­eldebüt (ab der 34.) – und das bewerkstel­ligte er beeindruck­end und so, als wäre er schon ewig dabei. Spätestens jetzt als Gewinner der Vorbereitu­ng sehen kann sich wohl Eigengewäc­hs Kevin Lankford, der nach guten Leistungen in der Startelf stand und nicht abgefallen ist.

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FOTO: LANGER/EIBNER-PRESSEFOTO/IMAGO Freude: Kolja Pusch traf zum 2:0.

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