Ipf- und Jagst-Zeitung

Grünes Licht fürs Hariolf-Gymnasium

Gemeindera­t bewilligt den Umbau der Fachräume für 1,5 Millionen Euro.

- Von Franz Graser

- Beim Haushalt für das Jahr 2018 hat es ein Novum gegeben. Erstmals hat die Stadt das Zahlenwerk direkt nach den Stellungna­hmen der Verwaltung zu den Anträgen der Fraktionen erlassen. Dies ist in Abstimmung mit dem Regierungs­präsidium erfolgt. Dadurch soll die Zeit bis zur Genehmigun­g des Haushalts durch das Regierungs­präsidium verkürzt werden. Großes Interesse bei dem Bürgern hat insbesonde­re die Entscheidu­ng über die Mittel zur Sanierung der Fachklasse­nräume im Hariolf-Gymnasium gefunden.

Zu Beginn stand die Jahresrech­nung für das abgelaufen­e Jahr, die deutlich besser ausfiel als erwartet. Anstelle eines Fehlbetrag­s von 283 440 Euro hat die Stadt im Ergebnisha­ushalt einen Überschuss von 5 334 127 Euro erzielt. Das ist unter anderem auf einen deutlichen Anstieg der Gewerbeste­uer sowie auf reduzierte Ausgaben zurückzufü­hren. Die geplante Kreditaufn­ahme von zwei Millionen Euro wurde so vermieden. Der Schuldenst­and zu Jahresbegi­nn 2018 liegt damit bei 23,5 Millionen Euro. Bedingt durch eine geplante Kreditaufn­ahme von etwa 7,6 Millionen Euro und Belastunge­n durch Haushaltsr­este wird diese Summe bis zum Ende des Jahres voraussich­tlich auf rund 40,3 Millionen Euro klettern. Vor diesem Hintergrun­d ging es bei vielen Anträgen der Fraktionen um mögliche Einsparung­en.

Hariolf-Gymnasium:

Der Sitzungssa­al war voller interessie­rter Bürger, die verfolgen wollten, ob der Gemeindera­t die Mittel für die geplanten Baumaßnahm­en freigeben würde. Die CDU- und die SPD-Fraktion hatten den Antrag gestellt, die Sanierung der Fachklasse­nräume für Naturwisse­nschaften auf die Jahre 2019 und 2020 zu verschiebe­n. Hierfür sind dieses Jahr 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Hintergrun­d war auch die Frage, inwieweit Fördergeld­er genutzt werden können. Inzwischen hat die Verwaltung geklärt, dass bereits für das laufende Jahr ein Antrag auf Mittel aus dem Bundesförd­erprogramm für die Schulhauss­anierung gestellt werden könne. Parallel dazu sei eine Förderung aus dem Ausgleichs­tock möglich. Deshalb sei der Baubeginn bis zum Sommer 2018 möglich.

Bezogen auf einen Antrag der Grünen, die eine Kooperatio­n zwischen dem Gymnasium und den anderen Ellwanger Schulen geprüft haben wollten, sagte Bürgermeis­ter Volker Grab, dass die Räume im Gymnasium und den anderen Schulen nicht direkt vergleichb­ar seien. Das Gymnasium stelle andere Anforderun­gen. Außerdem seien die Räume der anderen Schulen bereits stark ausgelaste­t, so dass man um die Baumaßnahm­e nicht herum komme. Rolf Merz von der CDU sprach sich dafür aus, die Baumaßnahm­e umzusetzen, auch in der Hoffnung, dass die Anmeldezah­len wieder steigen. CDU und SPD zogen ihre Anträge auf Verschiebu­ng zurück. Die Freien Bürger hielten ihren Antrag auf einen Sperrverme­rk ebenfalls nicht aufrecht. Berthold Weiß von den Grünen sagte: „Ellwangen braucht zwei städtische Gymnasien.“Insofern gibt es jetzt grünes Licht für die Sanierung der Fachklasse­n.

Darüber hinaus will die Stadt im laufenden Jahr ein Entwicklun­gskonzept für die Schulen erarbeiten. Es soll sich auch mit der weiteren Entwicklun­g des Hariolf-Gymnasiums befassen.

Eata:

Im Hinblick auf die Europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie hatten CDU und SPD die Frage gestellt, ob Wirtschaft, Verbände und Gesellscha­ft einbezogen werden. Die Stadtverwa­ltung erwiderte darauf, dass Kontakte zu U nternehmer­n sowie zur IHKbestehe­n. Darüber hinaus solle ein Beirat entstehen, in dem die Politik, die Verbände und die Wirtschaft einbezogen sind. Für CDU und SPD war die Anfrage nach dem ausführlic­hen Bericht zur Eata erledigt. Auf den Antrag der Freien Bürger, einen Projektste­uerer einzusetze­n, der unter anderem Kosten senken und einen Plan B entwickeln soll, erwiderte die Verwaltung, dass ein solcher Projektste­uerer zwischen 250 000 und 300 000 Euro kosten würde. Die Entwicklun­g eines Plan B würde überdies die Aufgaben des Projektste­uerers übersteige­n.

Darüber hinaus sagte die Verwaltung auf den Antrag der CDU hin, dass sie ständig Einsparung­smöglichke­iten prüfe. Im baulichen Bereich seien diese bereits umgesetzt. Hariolf Brenner von den Freien Bürgern wies jedoch darauf hin, dass bei praktisch jedem Projekt von einiger Größe ein Projektste­uerer eingesetzt werde. Diese Position trage sich schon allein durch die Einsparung­en, die er erzielen werde. Er schlug daher vor, dass der Gemeindera­t alle drei Monate über die Kostenentw­icklung bei der Eata unterricht­et werden solle. Bürgermeis­ter Grab sagte zu, dass man regelmäßig darüber im Bauausschu­ss berichten werde.

Landesgart­enschau:

Die CDU hatte beantragt, Einsparmög­lichkeiten in Höhe von einer Million Euro zu schaffen, um mehr finanziell­e Flexibilit­ät für die Gartenscha­u zu erhalten. Die Stadtverwa­ltung schlägt daraufhin vor, die Sanierung des Karl-Wöhr-Platzes zu verschiebe­n. Diese Maßnahme könnte bis 2020 warten. Dadurch ließen sich 500 000 Euro einsparen. Darüber hinaus könne die Baumaßnahm­e für die Straße Am Stelzenbac­h geschoben werden.

Auch die Ausführung des AOKKreisel­s könne um ein Jahr verschoben werden. Durch diese und weitere Maßnahmen könnten über eine Million Euro eingespart werden. Insbesonde­re konnte der Ansatz für den Erwerb des Glasfasern­etzes im Mühlberg-Bereich der früheren Kaserne von 400 000 auf 100 000 Euro gesenkt werden. Rudolf Kitzberger von den Grünen sagt, angesichts des Schuldenst­andes der Stadt solle man jedes Einsparung­sziel verfolgen, auch unabhängig von der Landesgart­enschau. Das Einsparung­spaket wurde einstimmig beschlosse­n.

Kunstrasen­platz beim Waldstadio­n:

Die sporttreib­enden Vereine wollen nicht weiter auf den Kunstrasen­platz warten, denn der bestehende Sportplatz befinde sich in einem schlechten Zustand, darüber hinaus verursache die Instandhal­tung des Platzes ebenfalls Kosten. Angesichts der geplanten Baukosten von 1,36 Millionen Euro hatte die CDU eine Zusage von Eigenleist­ungen der Vereine in Höhe von 200 000 gefordert. Die Grünen hatten beantragt, die Stadtverwa­ltung solle auf die Vereine einwirken, dass sie sich mit mehr als 100 000 Euro an den Baukosten für den Kunstrasen­platz beteiligen. Karl Bux, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins, sagte, er könne in jedem Fall einen Beitrag von 100 000 Euro plus x zusichern. Rolf Merz von der CDU beharrte darauf, dass die Eigenleist­ungen der Vereine auf jeden Fall den geforderte­n 200 000 Euro nahekommen sollen. Diesem Antrag stimmte eine große Mehrheit der Räte zu, drei stimmten dagegen, sechs enthielten sich.

KSreisverk­ehr AOK-Kreuzung:

Im Zuge des Einsparpak­ets soll der Bau des sogenannte­n AOK-Kreisels erst im kommenden Jahr erfolgen. Für das laufende Jahr sollen nur 50 000 Euro an Planungsko­sten in den Haushalt eingestell­t werden. Mit einer Entscheidu­ng, ob die AOK-Kreuzung nach dem Gemeindeve­rkehrsfina­nzierungsg­esetz des Landes gefördert werden kann, sei auch frühestens im Oktober zu rechnen.

tolperstei­ne:

Der Antrag der SPD, in Ellwangen so genannte Stolperste­ine zu verlegen, die an die Opfer des Nationalso­zialismus erinnern, wurde angenommen. Dafür sind 3000 Euro vorgesehen.

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FOTO: AFI Das Ellwanger Hariolf-Gymnasium
 ?? FOTO: AFI ?? Im Ellwanger Hariolf-Gymnasium sollen die naturwisse­nschaftlic­hen Fachklasse­nräume saniert werden. Zu diesem Thema waren viele Bürger in den Gemeidnera­t gekommen. Der hat das Vorhaben abgesegnet.
FOTO: AFI Im Ellwanger Hariolf-Gymnasium sollen die naturwisse­nschaftlic­hen Fachklasse­nräume saniert werden. Zu diesem Thema waren viele Bürger in den Gemeidnera­t gekommen. Der hat das Vorhaben abgesegnet.

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