Ipf- und Jagst-Zeitung

„Batsman“, der Wandstürme­r

Michy Batshuayi könnte beim Spiel gegen den Tabellenle­tzten schon im Kader sein

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(dpa/SID/mih) - Es wird emotional werden. Es wird Umarmungen geben, die Fans des 1. FC Köln werden in Erinnerung­en schwelgen oder sich über das ungewohnte Bild von Peter Stöger mit gelb-schwarzer Baseball-Cap ärgern. Und höchstwahr­scheinlich wird es das erste Spiel des neuen „Batman“.

Der Nachfolger von Pierre-Emerick Aubameyang bewies gleich bei seiner Ankunft in Dortmund Humor. „Ich hörte, der Batman-Job ist frei. Deshalb entschied ich mich zu übernehmen“, kommentier­te Michy Batshuayi via Twitter seine Einigung mit der Borussia. Der ausgeliehe­ne Neuzugang vom FC Chelsea hat wie Aubameyang eine Vorliebe für Batman – fügt aber gerne auch das „s“aus seinem Namen dazu und nennt sich in den Sozialen Netzwerken „Batsman“. Beim BVB dürfte der 24 Jahre alte Belgier regelmäßig­er zur Startelf gehören als zuletzt in London. Schon beim Spiel am heutigen Freitag beim ehemaligen Stöger-Club 1. FC Köln könnte Batshuayi zur Startelf gehören. „Er hat keinen Trainingsr­ückstand und steht voll im Saft“, sagte BVB-Coach Peter Stöger.

Der Österreich­er ist guter Dinge, dass der Neuzugang die Aubameyang­Lücke schließen kann: „Wir sind ziemlich überzeugt davon, dass er in unser System gut reinpasst und glauben, dass wir einen giftigen Stürmer bekommen haben.“

Kein pflegeleic­hter Fall

Haben sie auch, denn der Belgier gilt nicht gerade als pflegeleic­hter Profi. In jungen Jahren fiel er zwischenze­itlich sowohl beim damaligen Club RSC Anderlecht als auch bei der belgischen U21 wegen mangelnder Disziplin auf. Keinen Grund zur Klage gab es dagegen beim FC Chelsea.

Batshuayi wird Aubameyang dennoch nicht eins zu eins ersetzten, er hat andere Qualitäten als der rasende Gabuner, der 1,85-Meter-Mann ist eher ein sogenannte­r Wandspiele­r, der Bälle auch halten kann. Im Strafraum ist der 24-Jährige immer präsent und anspielbar, nimmt den Ball mit dem Rücken zum Tor an, schnelle Drehung, Abschluss aus dem Fußgelenk. Er braucht nur sehr wenige Ballkontak­te, um schnell zu entscheide­n, wie der Ball weiter soll. Oftmals bleibt es bei nur einem Kontakt, der dem Ball die entscheide­nde Richtung gibt. Egal ob mit der Hacke, dem Kopf, dem Außenoder Innenrist. „Ich bin froh, dass die Diskussion­en nun vorbei sind, weil wir jetzt Ruhe haben“, kommentier­te Stöger den perfekten Wechsel. Zumindest vorerst, denn eine Kaufoption konnte sich der BVB nicht sichern. Spätestens im Sommer muss also neu verhandelt werden mit Chelsea, das vor 18 Monaten 40 Millionen Euro für Batshuayi zahlte. Bei Transferma­rkt.de wird der Belgier auf 25 Millionen taxiert.

Stöger dürfte mit gemischten Gefühlen zurück zu seiner alten Liebe nach Köln reisen. Nach 78 Spielen mit FC-Hoodie steht Stöger erstmals in Schwarz-Gelb an der Seitenlini­e. Im Hinspiel mit dem FC war er in Dortmund noch mit 0:5 untergegan­gen. Bitter für Stöger: Der neue FC-Geschäftsf­ührer Armin Veh hatte bereits kurz nach seiner Ankunft klargestel­lt: Sollte der Tabellenle­tzte in die 2. Liga müssen, sei das zu einem guten Teil die Schuld des Ex-Trainers: Dem Team fehle die Fitness.

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FOTO: AFP Körperlich robust und durchsetzu­ngsstark: Michy Batshuayi, die 24-jährige BVB-Leihgabe vom FC Chelsea.

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