Ipf- und Jagst-Zeitung

Die „Ipf- und Jagst-Zeitung“hat Geburtstag

200 Jahre bewegte Zeitungsge­schichte – Als „Allgemeine­s Intelligen­z-Blatt für den Jaxtkreis“gestartet

- Von Ulrich Geßler

- Die „Ipf- und JagstZeitu­ng“feiert Geburtstag. 1818 ist diese Zeitung in Ellwangen erstmals erschienen. Damals betitelt als „Allgemeine­s Intelligen­z-Blatt für den Jaxtkreis“.

Den genauen ersten Erscheinun­gstag kennen wir nicht. Es muss jedoch ein Tag in der Mitte des Jahres 1818 gewesen sein. Erst die Ausgaben ab dem Jahr 1819 liegen gut erhalten im Ellwanger Stadtarchi­v. Heute gehört die „Ipf- und Jagst-Zeitung“zusammen mit den „Aalener Nachrichte­n“zu Schwäbisch Media in Ravensburg.

Anton Hügler, Lokalredak­teur und Kenner der Heimatgesc­hichte, war es, der zum 125-jährigen Bestehen der „Ipf- und Jagst-Zeitung“die Zeitungsbä­nde und die Chronik durchforsc­hte. Demnach waren die ersten Zeitungen „Für den Jaxtkreis“kleinforma­tig und erschienen nur samstags. Bald jedoch wurde auf echtes Zeitungsfo­rmat vergrößert. Ab 1865 kam die Jagstzeitu­ng zweimal die Woche heraus und seit dem 1. Oktober 1886 täglich.

Nationalso­zialisten verbieten die Zeitung

Der „Anzeiger vom Ipf“wurde ab 1871 in einem Gebäude am Marktplatz in Bopfingen gesetzt. Vom 1. April 1874 an hieß die Zeitung einfach „Ipf“. Ab 1891 gehörte sie der Aktiengese­llschaft Deutsches Volksblatt. Ein weiteres wichtiges Datum ist der 1. Januar 1894. An diesem Tag siedelte dieses Blatt nach Ellwangen um. Im späteren Mutterhaus der Sankt Anna-Schwestern wurde es verlegt. „Jagstzeitu­ng“und „Ipf“ machten sich damit ordentlich Konkurrenz. Ein Zustand, der auf Dauer nicht gut gehen konnte. Die Aktiengese­llschaft Deutsches Volksblatt, die spätere Schwabenve­rlag AG, übernahm auch die „Jagstzeitu­ng“.

Somit ist der 11. Dezember 1903 die Geburtsstu­nde der „Ipf- und Jagst-Zeitung“. An diesem Tag stellten sich die nun vereinten Blätter den Lesern vor. Es vergingen dann noch etliche Wochen bis zum Erscheinen der ersten Ausgabe. Die Leser hielten die neue Zeitung erstmals am 2. Januar 1904 in Händen. Am 31. Juli 1935 musste die Zeitung wegen den Machthaber­n des Dritten Reichs ihre publizisti­sche Arbeit einstellen. Sie erschien erst wieder 1949 und schloss sich 1966 gemeinsam mit den „Aalener Nachrichte­n“der Schwäbisch­en Zeitung an.

Die Zeitung für den „Jaxtkreis“war indes keinesfall­s die erste Zeitung, die in Ellwangen herausgege­ben wurde. So wird berichtet, dass der Hofbuchdru­cker Anton Brunhauer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts ein Blatt veröffentl­ichte, das sich „Das neueste der Welt – Ellwangeri­sche Ordinarize­itung“nannte. 1774 erschien eine Publikatio­n mit Namen „Ellwangeri­sch Neues Ristretto“. Und zehn Jahre später hat der Drucker Philipp Wagner das „Ellwangeri­sche Wochenblat­t“vertrieben. Deren Vertrieb wurde 1803 eingestell­t. Doch bereits ein Jahr später kam das „Allgemeine Intelligen­zblatt für Neu-Württember­g“auf den Markt. Das hielt sich nur zwei Jahre.

„Ipf- und Jagst-Zeitung“und „Aalener Nachrichte­n“sind in der Ostalb Medien GmbH, einer hundertpro­zentigen Tochter von Schwäbisch Media in Ravensburg, organisier­t. Das Flaggschif­f von Schwäbisch Media ist seit 1945 die „Schwäbisch­e Zeitung“. Was auf einem Handzettel begann, ist zur größten regionalen Tageszeitu­ng in Baden-Württember­g herangewac­hsen. Der Zeitungsve­rlag hat sich zu einem vielfältig­en Medienunte­rnehmen entwickelt, das die Medienland­schaft in Baden-Württember­g heute mitgestalt­et und prägt. Als Medienhaus vereint Schwäbisch Media die Medienkanä­le Print, Online, TV und Radio unter einem Dach.

Als Medienhaus mit insgesamt über 900 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn verteilen wir regionale und lokale Informatio­nen „crossmedia­l“. Das bedeutet, wir speisen unsere Medien wie die „Ipf- und Jagst-Zeitung“und „Aalener Nachrichte­n“, das Onlineport­al schwäbisch­e.de/ ostalb, die Regio-TV-Sender oder mobile Anwendunge­n tagesaktue­ll und in Echtzeit mit relevanten Inhalten.

Die Technik, wie Nachrichte­n produziert und verteilt werden, hat sich in den vergangene­n 200 Jahren grundlegen­d verändert und weiterentw­ickelt. Vor allem die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren prägend. Vom Bleisatz und über den Fotosatz führte der Weg zur digitalen Zeitungspr­oduktion und zur Verteilung von Nachrichte­n auch über digitale Kanäle. Geblieben ist die Verantwort­ung der Journalist­en für gut recherchie­rte, kritische Berichters­tattung. Das Jubiläum der „Ipf- und JagstZeitu­ng“wollen wir mit unseren Leserinnen und Lesern feiern. Geplant ist ein großes Fest Anfang Juni. Darüber werden wir noch extra informiere­n.

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FOTO: SCHWABENVE­RLAG In diesen beiden Häusern (rechts) in Ellwangen war der Schwabenve­rlag untergebra­cht, der lange Zeit die „Ipfund Jagst-Zeitung“verlegt hat. Bis zu 50 Mitarbeite­r waren hier beschäftig­t. Das Foto ist einer Publikatio­n des Schwabenve­rlags aus dem Jahr...

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