Männer handeln mit Rauschgift in großem Stil
Öffentlicher Prozess vor dem Landgericht Ellwangen – Es geht um 21 Kilo Marihuana und ein Kilo Kokain
- Um Rauschgifthandel in großem Stil geht es bei einem Prozess vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts Ellwangen unter Vorsitz von Richter Bernhard Fritsch. Auf der Anklagebank sitzen drei Angeklagte aus dem Raum Aalen, darunter ein 37 und 39 Jahre altes Brüderpaar das aus dem Kosovo stammt. Von dort soll auch das gedealte Rauschgift kommen. Auch der Dritte im Bunde, Jahrgang 1975, wurde im Kosovo geboren.
Sicherheit ist bei dem öffentlichen Prozess vor dem Landgericht in Ellwangen groß geschrieben. Der Zugang zum Sitzungssaal war am Donnerstag hermetisch abgeriegelt, ohne gründliche Personenkontrolle auf dem Flur im zweiten Stock des Gerichtsgebäudes durfte kein Besucher zur Verhandlung. Fünf Mann standen für die Kontrolle der Besucher bereit.
Die drei Angeklagten befinden sich seit August vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Zur Verhandlung wurden sie aus den Gefängnissen in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm vorgeführt. Vorgeworfen werden ihnen Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz im Raum Aalen und Konstanz.
Angeklagte sind keine Unbekannten
Doch am ersten Verhandlungstag wurde nur die Anklageschrift verlesen. Wie Erster Staatsanwalt Armin Burger am Donnerstagvormittag ausführte, übergab ein Lieferant am 16. August in Konstanz knapp 21 Kilogramm Marihuana an den dritten Angeklagten. Das sichergestellte Rauschgift kam aus dem Kosovo und sollte im Raum Konstanz weiterveräußert werden. Organisiert sei das Ganze von dem angeklagten Brüderpaar gewesen, so Burger. Bereits zuvor, im Juli, so die Anklage, sollen die Brüder von Aalen aus eine Lieferung von einem Kilogramm Kokain nach Konstanz organisiert haben. Das Rauschgift soll in Absprache mit den Brüdern für 53 000 Euro in Konstanz weiterveräußert worden sein.
Die Angeklagten sind vor Gericht keine Unbekannten. Alle drei Männer sind vorbestraft, einer davon sogar einschlägig. Letzterer wurde im Jahr 2012 wegen Handels mit Betäubungsmitteln zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt. Der eine der Brüder ist unter anderem wegen Steuerhinterziehung, der andere wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft.
Für den Prozess vor dem Ellwanger Landgericht sind im März insgesamt sieben Verhandlungstage anberaumt. In der kommenden Woche beginnt übrigens vor dem Ellwanger Landgericht der Prozess gegen den Rauschgiftkurier in obiger Sache.