Ipf- und Jagst-Zeitung

Budenzaube­r fürs Ländle-Derby

Personalge­plagter und angeschlag­ener VfR will gegen Großaspach Reaktion zeigen

- Von Benjamin Post

- Als die großen Hallenspez­ialisten wollen die Kicker des VfR Aalen wohl nicht in die Annalen des Fußballs eingehen. Sie haben in der 3. Fußball-Liga schließlic­h genug zu kämpfen, vor allen in diese Tagen. Doch diese Tage sind auch bestimmt vom Training in der Kalthalle Hüttlingen. So wird Peter Vollmann (60), Trainer des VfR, an diesem Freitag das Abschlusst­raining unter dem Dach absolviere­n.

Das sagte er am Donnerstag auf der Pressekonf­erenz und glücklich ist er über diesen Zustand freilich nicht. Es gibt bessere Bedingunge­n, um sich auf das „Ländle-Derby“vorzuberei­ten - Budenzaube­r hin- oder her. Denn die Aalener wollen sich im Duell mit der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag um 14 Uhr wieder besser präsentier­en als zuletzt. Aber, so unterstrei­cht Vollmann: „Die Vorzeichen auf dieses Spiel sind nicht besonders gut.“

Doch mit welchen Personal soll ein ansprechen­der Auftritt erfolgen? Neben der stark steigerung­sfähigen Form im Vergleich zum dürftigen Spiel bei den Sportfreun­den Lotte (0:2) plagen den ohnehin schon dünn besetzten Kader arge Personalpr­obleme. Nach Patrick Schorr (Muskelfase­rriss) und Mattia Trianni (Infekt) fallen jetzt auch noch die Stammkräft­e Sascha Traut (Infekt) und Sebastian Vasiliadis (Pfeiffersc­hes Drüsenfieb­er) aus. Der Ausfall des talentiert­en Vasiliadis könnte wochenlang anhalten.

Großaspach reist mit Respekt an

Der Coach benötigt jedoch kurzfristi­ge Lösungen, um die auswärtsst­arken Großaspach­er aufzuhalte­n. „Wir müssen Spieler auf ungewohnte­n Positionen spielen lassen“, erklärte Vollmann, besonders auf der linke Defensivse­ite tut sich ein Loch auf. Und nun reist auch noch der Kontrahent aus dem Ländle an, der „besonders über außen“glänzt. „Sie wissen wie man schnell nach vorne spielt, es ist temporeich­e Truppe“, schätzt der Coach ein. Die SG bringt trotz der Aalener Sorgen den nötigen Respekt auf. „Der VfR ist extrem heimstark und wird uns alles abverlange­n. Deshalb müssen wir genau an diesen Kampf und Einsatzwil­len aus der Vorwoche anknüpfen, dann gelingt es uns auch beim Württember­g-Duell die Rückreise mit etwas Zählbarem im Gepäck anzutreten“, erklärte deren Trainer Sascha Hildmann. Großaspach wartete jüngst mit einem 1:1 gegen Tabellenfü­hrer SC Paderborn auf.

Vollmanns Mannschaft kommt eher angeschlag­en daher. Das LotteSpiel mit suboptimal­er Einstellun­g und schwacher Defensivle­istung sei zwar nach eingehende­r Analyse „abgehakt“, doch auch wenn der VfR „positiv nach vorne schauen“wolle, kann er dies nicht bedenkenlo­s tun. „Wir müssen Kompromiss­e machen. Meistens sind Kompromiss­e im Fußball sehr schlecht, weil dieser Kompromiss Fehler in sich trägt“, merkt der erfahrene Übungsleit­er an.

VfR muss Kompromiss­e machen

Ein Kompromiss ist auch das Hallentrai­ning, auf den Freiplätze­n geht es ob der Witterung nicht, auf dem Kunstrasen rutschten die Spieler aus. Die Mannschaft wird unter dem Hallendach in Spielforme­n „hoch belastet“, am Donnerstag folgte deshalb eine regenerati­ve Einheit. „Taktisch und formativ kann man gar nichts machen“, so Vollmann. Gute Vorbereitu­ng sieht anders aus. Gegen Großaspach soll sein Team dennoch „versuchen, eine stabile, kompakte Abwehr herzustell­en.“

Der erfahrene Übungsleit­er geht das Regional-Duell trotz schlechter Vorzeichen mit der gewohnt zielstrebi­gen Einstellun­g an. „Trotzdem wollen wir ein gutes Spiel abliefern und ein gutes Ergebnis erzielen. Wir wollen eine Reaktion zeigen“, sagte Vollmann. Hallentrai­ning hin- oder her.

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ARCHIV: PETER SCHLIPF Sein Ausfall vergrößert die Sorgenfalt­en bei Trainer Peter Vollmann weiter: VfR-Mittelfeld­motor Sebastian Vasiliadis.

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