Budenzauber fürs Ländle-Derby
Personalgeplagter und angeschlagener VfR will gegen Großaspach Reaktion zeigen
- Als die großen Hallenspezialisten wollen die Kicker des VfR Aalen wohl nicht in die Annalen des Fußballs eingehen. Sie haben in der 3. Fußball-Liga schließlich genug zu kämpfen, vor allen in diese Tagen. Doch diese Tage sind auch bestimmt vom Training in der Kalthalle Hüttlingen. So wird Peter Vollmann (60), Trainer des VfR, an diesem Freitag das Abschlusstraining unter dem Dach absolvieren.
Das sagte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz und glücklich ist er über diesen Zustand freilich nicht. Es gibt bessere Bedingungen, um sich auf das „Ländle-Derby“vorzubereiten - Budenzauber hin- oder her. Denn die Aalener wollen sich im Duell mit der SG Sonnenhof Großaspach am Samstag um 14 Uhr wieder besser präsentieren als zuletzt. Aber, so unterstreicht Vollmann: „Die Vorzeichen auf dieses Spiel sind nicht besonders gut.“
Doch mit welchen Personal soll ein ansprechender Auftritt erfolgen? Neben der stark steigerungsfähigen Form im Vergleich zum dürftigen Spiel bei den Sportfreunden Lotte (0:2) plagen den ohnehin schon dünn besetzten Kader arge Personalprobleme. Nach Patrick Schorr (Muskelfaserriss) und Mattia Trianni (Infekt) fallen jetzt auch noch die Stammkräfte Sascha Traut (Infekt) und Sebastian Vasiliadis (Pfeiffersches Drüsenfieber) aus. Der Ausfall des talentierten Vasiliadis könnte wochenlang anhalten.
Großaspach reist mit Respekt an
Der Coach benötigt jedoch kurzfristige Lösungen, um die auswärtsstarken Großaspacher aufzuhalten. „Wir müssen Spieler auf ungewohnten Positionen spielen lassen“, erklärte Vollmann, besonders auf der linke Defensivseite tut sich ein Loch auf. Und nun reist auch noch der Kontrahent aus dem Ländle an, der „besonders über außen“glänzt. „Sie wissen wie man schnell nach vorne spielt, es ist temporeiche Truppe“, schätzt der Coach ein. Die SG bringt trotz der Aalener Sorgen den nötigen Respekt auf. „Der VfR ist extrem heimstark und wird uns alles abverlangen. Deshalb müssen wir genau an diesen Kampf und Einsatzwillen aus der Vorwoche anknüpfen, dann gelingt es uns auch beim Württemberg-Duell die Rückreise mit etwas Zählbarem im Gepäck anzutreten“, erklärte deren Trainer Sascha Hildmann. Großaspach wartete jüngst mit einem 1:1 gegen Tabellenführer SC Paderborn auf.
Vollmanns Mannschaft kommt eher angeschlagen daher. Das LotteSpiel mit suboptimaler Einstellung und schwacher Defensivleistung sei zwar nach eingehender Analyse „abgehakt“, doch auch wenn der VfR „positiv nach vorne schauen“wolle, kann er dies nicht bedenkenlos tun. „Wir müssen Kompromisse machen. Meistens sind Kompromisse im Fußball sehr schlecht, weil dieser Kompromiss Fehler in sich trägt“, merkt der erfahrene Übungsleiter an.
VfR muss Kompromisse machen
Ein Kompromiss ist auch das Hallentraining, auf den Freiplätzen geht es ob der Witterung nicht, auf dem Kunstrasen rutschten die Spieler aus. Die Mannschaft wird unter dem Hallendach in Spielformen „hoch belastet“, am Donnerstag folgte deshalb eine regenerative Einheit. „Taktisch und formativ kann man gar nichts machen“, so Vollmann. Gute Vorbereitung sieht anders aus. Gegen Großaspach soll sein Team dennoch „versuchen, eine stabile, kompakte Abwehr herzustellen.“
Der erfahrene Übungsleiter geht das Regional-Duell trotz schlechter Vorzeichen mit der gewohnt zielstrebigen Einstellung an. „Trotzdem wollen wir ein gutes Spiel abliefern und ein gutes Ergebnis erzielen. Wir wollen eine Reaktion zeigen“, sagte Vollmann. Hallentraining hin- oder her.