Ipf- und Jagst-Zeitung

Der nette Neue bei DSDS

Mousse T. sucht neuerdings den Superstar – Der Musikprodu­zent ist der Gegenpol zu Dieter Bohlen

- Von Christina Sticht

(dpa) - Meist verschwind­en Musikprodu­zenten hinter ihren Stars, doch Mousse T. genießt auch Auftritte auf der großen Bühne. Der 51-Jährige, der mit „Sex Bomb“seinen internatio­nalen Durchbruch hatte, ist zurzeit Gegenpol von Dieter Bohlen in der Jury der RTL-Show „Deutschlan­d sucht den Superstar“(DSDS).

Er war mit seinem Remix von Michael Jacksons „Ghost“für einen Grammy nominiert, schrieb mit „Sex Bomb“für Tom Jones einen Welthit und sitzt jetzt in der Jury von „Deutschlan­d sucht den Superstar“. Anders als in seinen Peppermint Park Studios in Hannover ist Mousse T. in der RTL-Show aber nicht der Chef. Das Sagen bei DSDS hat eindeutig Pop-Titan Dieter Bohlen — so viel ist auch in der 15. Staffel klar. Mousse T. stört das nicht: „Wenn Dieter ein paar Sprüche bringt, kann ich damit gut umgehen. Ich finde seinen norddeutsc­hen Humor ganz sympathisc­h, er ist gerade und direkt raus.“

Mousse T. strahlt in der Jury Ruhe aus und herzt auch mal einen schluchzen­den Kandidaten nach dessen Rauswurf. Oft wirkt er wie ein väterliche­r Freund für die Superstar-Anwärter. Mousse T., der bürgerlich Mustafa Gündogdu heißt, sieht DSDS als „tolle Plattform“für die Musik.

Zwar landete er seine größten Hits „Horny“und „Sex Bomb“Ende der 1990er-Jahre, dennoch ist der Produzent immer noch gut im Geschäft. Zum 20. Todestag von Falco am 6. Februar veröffentl­ichte er einen Remix des Lieds „Der Kommissar“. Etwa 50 Mitarbeite­r hat der Deutsch-Türke im Peppermint Park, dem früheren Belgischen Pavillon der Expo 2000. Neben den Studios gibt es zwei Plattenfir­men, eine Eventagent­ur und ein Restaurant.

Alles begann, als sein Vater ihm im Alter von 13 Jahren eine Heimorgel schenkte. Bald schon legte der Sohn im weißen Anzug in Discos auf und begann nach dem Abitur zum Verdruss des Vaters, einem Frauenarzt, nicht wie geplant mit einem Medizinstu­dium.

„Er ist einer der erfolgreic­hsten und bekanntest­en deutschen Produzente­n und schafft es, seit 20 Jahren ein Medienthem­a zu bleiben. Mit DSDS erschließt er sich eine jüngere Zielgruppe“, sagt Marcus S. Kleiner, Professor für Kommunikat­ions- und Medienwiss­enschaften an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin. Skandale gibt es keine um Mousse T. „Er hat ein sympathisc­hes Image und hält sein Privatlebe­n aus der Öffentlich­keit heraus“, sagt Popexperte Kleiner.

Auf dem roten Teppich ist der Produzent oft allein zu sehen. Seine Frau, eine Amerikaner­in, und sein 13-jähriger Sohn leben in Italien. „Weil ich mich oft in Italien aufhalte, höre ich auch viel italienisc­he Musik“, erzählt er. Etwa den 2012 gestorbene­n italienisc­hen Liedermach­er Lucio Dalla, daneben Klassik, Rock, Funk und schwarze Musik. „Ich bin mit James Brown und Bootsy Collins aufgewachs­en und liebe noch heute alles, was groovt und zum Mitwippen animiert.“

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FOTO: DPA Der Musikprodu­zent Mousse T. arbeitete mit Musikern wie Tom Jones und Falco zusammen, neuerdings sitzt er in der Jury der Castingsho­w „Deutschlan­d sucht den Superstar“.

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