Ipf- und Jagst-Zeitung

„Evangelisc­hes Gemeindeha­us“heißt das neue Zentrum

Dekan Ralf Drescher erklärt, warum sich der Kirchengem­einderat für diesen Namen entschiede­n hat

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(lem) - Kurz nach dem Glockensch­lag zur Mittagszei­t ist das Transparen­t am Gerüst enthüllt worden: „Evangelisc­hes Gemeindeha­us“wird das neue Gemeindeze­ntrum künftig heißen.

Es würde ihn nicht wirklich wundern, räumte Dekan Ralf Drescher ein, wenn der eine oder die andere diese Entscheidu­ng des Kirchengem­einderats „als wenig spektakulä­r einordnen würde“. Für den ersten Augenschei­n möge das auch in der Tat zutreffen. Dann erklärte er, wie es zu dieser Namenswahl kam. Beim Baufortsch­ritt ist die Kirchengem­einde nun auf der Zielgerade­n und auf Anfrage dieser Zeitung erklärte Drescher, dass man den Kostenrahm­en (rund fünf Millionen Euro) auch weitgehend einhalten werde. Der Schlussspu­rt, so der Dekan, werde sich aber „noch eine ordentlich­e Strecke“hinziehen. Nun müsse man die Kräfte gut einteilen, aber darin habe man ja seither bereits schon eine stets gute Kondition und viel Disziplin bewiesen. Im letzten Gemeindebr­ief waren die Kirchengem­eindeMitgl­ieder gebeten worden, Namensvors­chläge einzureich­en. Sechs Rückmeldun­gen gab es: Zweimal den Namen „Martin-Luther-Gemeindeha­us“, viermal „Evangelisc­hes Gemeindeha­us“.

Name hat sich zur Marke entwickelt

In seiner letzten Sitzung hat sich der Kirchengem­einderat dann auch für diesen Namen entschiede­n. Und genau in ihm, so Drescher, sah der Rat schließlic­h das Besondere und habe sich dafür einstimmig ausgesproc­hen. Der Name habe sich insbesonde­re in den 1970er und 1980er Jahren zu einer Marke entwickelt, im Grunde bis auf den heutigen Tag. In jener Zeit seien in fast allen Kirchengem­einden kirchliche Häuser, in denen sich die Gemeinde versammeln konnte, entstanden. Um neben dem Gottesdien­st in der Kirche das Gemeindele­ben auszubilde­n und zu gestalten. Der Name „Evangelisc­hes Gemeindeha­us“ist für Drescher „nicht nur Marke, sondern auch Programm“. Aus diesem Grund wollte der Kirchengem­einderat den Charakter des Gebäudes nicht an einer bedeutsame­n Persönlich­keit festmachen, wofür freilich manches gesprochen hätte. Der Name wolle an die lebendige Tradition eines vielfältig­en Gemeindele­bens anknüpfen und das Selbstvers­tändnis der Evangelisc­hen Kirchengem­einde zum Ausdruck bringen. Das Haus soll ein Ort sein, an dem sich die Gemeinde versammelt und Heimat findet, an dem Gastfreund­schaft und Offenheit anderen Menschen gegenüber zum Ausdruck gebracht wird.

Freilich, erklärte Drescher, ist mit dem Bezug des neuen Zentrums auch die Aufgabe der beiden Gemeindeze­ntren Martin und Markus verbunden. Man wolle sich dort viel Zeit nehmen für den Schmerz des Abschieds und für den Dank, den man mit beiden Häusern verbinde.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Am Freitag kurz nach 12 Uhr wurde das Transparen­t entrollt: Der Kirchengem­einderat hat sich für „Evangelisc­hes Gemeindeha­us“entschiede­n. Links im Bild (mit Mikro) Dekan Ralf Drescher.

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