Pfohla bleibt Ellwangen treu
Pfahlheimer Limesnarren zünden bei ihrem Bürgerball ein Programm-Feuerwerk
- Da haben sie wieder einen rausgehauen: die Limesnarren aus Pfahlheim. Mit einem Bürgerball-Programm der absoluten Extraklasse wurde die Kastellhalle am Samstagabend fast aus ihren Angeln gehoben.
Die Begrüßung des Publikums in der rappelvollen Halle erledigte mit Charme und in flotten Reimen der Limesnarren-Vorsitzende, Tobias Lechner, ehe es danach mit dem Einzug des Elferrats, traditionell angeführt von einem Butler mit Kerzenleuchter (Matthias Stengel), fulminant in medias res ging. Es folgte Höhepunkt auf Höhepunkt, Beifallsrakete auf Beifallsrakete.
So etwa für die vier Garden der Limesnarren, die perfekte Auftritte auf die Bühne zauberten und dafür verdientermaßen mit donnerndem Applaus belohnt wurden. Großartig auch die Einlage der Osthütte, die sich mit der Limesgarde zusammengetan hatte. Gemeinsam entführten sie das Publikum in die Welt von Tausend und einer Nacht. Grazile männliche Haremsdamen und flotte weibliche Turbanträger sorgten für Gaudi.
Spaß machte auch der Auftritt der beiden Saunaweiber Claudia Lechner und Stefanie Wohlfrom, die eindringlich vor den Gefahren des Saunierens warnten und dazu rieten, stattdessen lieber Fasching in Pfohla zu feiern – denn: Lachen sei definitiv gesünder fürs Herz als so ein fieses Abkühlbecken.
Ein gallisches Dorf namens Pfohla
Klasse auch die Einlage des Pfahlheimer Musikvereins, der die Bühne in ein gallisches Dorf verwandelte und zwei Amtsboten (Michael Hieber und Andrea Feile) vorschickte. Die erklärten, dass sich die Pfahlheimer via Handy-Abstimmung für eine Abspaltung von Ellwangen entschieden hätten. Was mit Applaus in der Halle quittiert wurde.
Gründe für die Abspaltung gebe es viele: In Ellwangen gebe es zum Beispiel viel zu viele Vorschriften, etwa beim Bauen und – anders als in Pfohla – hielten sich die Vereine der Stadt bei Großevents wie den Ellwanger Heimattagen zurück und wollten nicht mit anpacken. Beim Seefest in Pfahlheim wäre so etwas absolut undenkbar. Trotzdem kommt es am Ende anders als abgestimmt: Pfohla löst sich doch nicht los, weil „Ellwangen das einfach nicht verkraften könnte“. Auch dafür gab es dann übrigens Applaus...
Bütt und Musik bot die Halheimer Bauernkapelle. Ihr zentrales Thema: die Wirtschaftskrise. Allerdings war damit nicht etwa eine drohende Konjunkturdelle oder ein Börsencrash gemeint, sondern das große Gasthaussterben in der Region. In diesem Zuge wurde sogleich noch ein Loblied aufs Bier angestimmt, unter anderem mit Ohrwurmtiteln wie „I’am looking for Freibier“.
Frankensteins Tänzer sorgen für furioses Finale
Grandios die Bütt von Ortsvorsteher Wolfgang Seckler, der als „Digitalisierer“den dringend erforderlichen Breitbandausbau in Pfohla anmahnte und deshalb die beiden Ellwanger Stadtoberen, OB Karl Hilsenbek und Bürgermeister Volker Grab, mit einer Packung „Pfahlheimer Breitbandnudeln“beziehungsweise „Glasfasersuppe“bedachte – als kleine Gedächtnisstütze, damit Pfahlheim beim Anschluss ans schnelle Internet nicht vergessen wird.
Eine feste Größe beim Pfahlheimer Bürgerball ist Dorfspitzel Patrick Rief, der sich auch in diesem Jahr wieder in einer ausführlichen Schnitzelbank an den Schandtaten und Missgeschicken seiner Mitbürger weidete – die bunte Palette reichte vom verschwundenen Sand für den Beachvolleyballplatz bis hin zu einer gleich zweifach demolierten Traktortür.
Den krönenden Schlusspunkt unter das tolle Programm setzte schließlich das Pfahlheimer Männerballett, das als Frankenstein Tänzer eine wirklich eindrucksvolle Showeinlage bot, die das Publikum restlos begeisterte; es gab ein letztes Mal an diesem Abend tosenden Beifall.
Zum Abschluss wurde noch das Pfahlheimer Fastnachtslied, angestimmt durch Eugen Feil, gesungen, ehe die Band Kir Royal das Zepter übernahm. Die anschließende Party ging bis in die frühen Morgenstunden.
Mehr Bilder vom Bürgerball in Pfahlheim gibt es unter www.schwaebische.de