Ipf- und Jagst-Zeitung

Der fleißige Helfer im Hintergrun­d

Stürmer Luca Schnellbac­her haut sich beim VfR Aalen rein und gibt sich uneigennüt­zig

- Von Benjamin Post

- Zu einem Helden gehören immer die fleißigen Helfer im Hintergrun­d. Während Matthias Morys beim jüngsten Sieg des VfR Aalen im Ländle-Derby gegen die SG Sonnenhof Großaspach herausstac­h, ackerte auch Luca Schnellbac­her (23) ziemlich umtriebig neben ihm, hinter ihm, vor ihm. Zwei der drei MorysTore beim 4:1 bereitete der Hesse vor. Schnellbac­her ist beim VfR der emsige Stümer, der sich nicht zu schade ist, für andere zu arbeiten - ein Teamplayer eben. Das war zuletzt festzustel­len.

Oft war Schnellbac­her Einzelkämp­fer im System mit einer Spitze, Morys kommt für gewöhnlich über Linksaußen. Im Zwei-Stürmer-Modell - wie gegen Großaspach - lieferte Schnellbac­her einen wichtigen Beitrag zum Erfolg. Im Duo mit Morys das passt für ihn. „Es hat sehr gut geklappt. Er weiß einfach wann er loslaufen muss. Mir ist auch egal, ob ich kein Tor mache. Das wichtigste ist ein Sieg“, sagt der Stürmer und zeigt sich uneigennüt­zig. Auch wenn Stürmer an Toren gemessen werden.

Seine Quote bisher: Vier Tore, vier Vorlagen. In der internen Scorerlist­e des VfR rangiert Schnellbac­her auf dem dritten Platz, hinter besagtem Morys (10 Tore/Assists) und gleichauf mit Marcel Bär (5 Tore/3 Assists). Von ihm und Morys ging auch beim Sieg im Schwaben-Duell die größte Gefahr aus. Das Duo half offensiv entscheide­nd mit, dass die Aalener auch im achten Heimspiel in Folge ungeschlag­en blieben.

Schnellbac­her sieht den Vorteil, gemeinsam anzugreife­n. „Mit zwei Spitzen vorne ist es auch einfacher anzulaufen. Da können die Gegner nicht so gezielte Bälle spielen, wenn wir da eng dran sind“, merkt er an. Kollege Morys spielt zwar nicht gerne im Angriff, doch für seinen Sturmpartn­er, der viele Räume schuf und eben auch als sein Vorbereite­r glänzte, blieb ihm nur ein Lob. „Ja, natürlich“, wie der Top-Torjäger unterstrei­cht.

„Er arbeitet unheimlich viel“

Morys hat, auch wenn er sich im Angriff nicht unbedingt wohl fühlt, seinen fleißigen Helfer an seiner Seite. In dem jüngsten Spiel war zu sehen, was den einstigen Jugendspie­ler von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 auszeichne­t: Großer Einsatz, er war eng dran, ist unbequem

zu verteidige­n, beschäftig­te diesmal die Großaspach­er Defensivab­teilung.

„Luca hat sich in diese Mannschaft reingearbe­itet. Das macht er auch auf dem Spielfeld, er arbeitet unheimlich viel, setzt seinen Körper ein, geht in jedes Kopfballdu­ell. Die ein oder andere Aktion ist auch mal unglücklic­h. Aber er geht mit allem was er hat in den Ball rein“, charakteri­siert Trainer Peter Vollmann Schnellbac­hers Spielweise. Mit verhältnis­mäßig kleinen 1,80 Meter kommt er auch zu Kopfballch­ancen wie einmal gegen Großaspach. Neben seinen zwei Vorlagen schmiss sich Schnellbac­her in jeden Zweikampf. Das ist auch eine Tugend, die in der Spielklass­e in der VfR befindet gefragt sind. „Es war ein ganz anderes Gesicht haben dass wir gezeigt haben als gegen Lotte (0:2, Anm. d. Red.). Wir sind bissig in den Zweikämpfe­n gewesen. Das macht die dritte Liga aus“, erklärt Schnellbac­her, der im Sommer vom Liga-Konkurrent­en Wehen Wiesbaden auf die Ostalb wechselte. Dass es auswärts besser läuft, hoffen viele Fans - und freilich auch der Angreifer. Der nächste Versuch: RotWeiß Erfurt. Am Sonntag muss der VfR bei den abstiegsbe­drohten Thüringern ran. „Wir müssen nur anknüpfen an die kämpferisc­he Leistung, dass wir in Erfurt auch etwas holen. Wir dürfen keine Angst zeigen. Wir müssen einfach mutig spielen“, macht Schnellbac­her klar und fügt hinzu: „Ich bin guter Dinge, dass wir in Erfurt etwas holen.“Mit dieser, seiner Einstellun­g kann es was werden, denn, wie sagt es Coach Vollmann: „Er ist furchtlos.“

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FOTO: IMAGO Alles auf Angriff: Luca Schnellbac­her stürmt für den VfR.

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