Ende der Haft weiter offen
Merkel erhöht im Fall Yücel Druck auf die Türkei
(dpa) - Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat erneut seiner Hoffnung auf einen baldigen Gerichtsprozess im Fall des inhaftierten „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel Ausdruck verliehen. Einen möglichen Termin für das Vorlegen einer Anklageschrift durch die Staatsanwaltschaft und für den Beginn eines Verfahrens nannte er nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel aber nicht. „Ich hoffe, dass seine Verhandlung bald beginnt und es zu einem Ergebnis kommt“, sagte Yildirim am Donnerstag in Berlin.
Kanzlerin Merkel übte nach dem Gespräch Kritik an der Art und Weise, wie die Türkei seit dem Putschversuch vom Juli 2016 gegen mutmaßliche Verdächtige vorgeht. Deutschland habe den versuchten Staatsstreich verurteilt. Sie habe ihrem Gast aber erklärt, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben müsse und „dass wir uns rechtsstaatliche Mechanismen wünschen.“
(dpa) - Im Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) sind in Afghanistan das vierte Jahr in Folge mehr als 10 000 Zivilisten getötet oder verletzt worden. Allerdings sank die Gesamtzahl der Opfer im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 10 453 – das sind 3438 Tote sowie 7015 Verletzte, wie aus dem Jahresbericht der Vereinten Nationen hervorgeht.
Demnach sind die Opferzahlen vor allem deshalb zurückgegangen, weil die afghanische Armee besser auf Zivilisten Rücksicht nehme und nicht mehr willkürlich schwer steuerbare Geschosse in dicht besiedelte Gebiete feuere. „Dass wir 2017 weniger zivile Opfer gesehen haben, liegt auch einfach daran, dass die Taliban ihre Herrschaft über bestimmte Gebiete konsolidiert haben“, sagte ein UN-Mitarbeiter. In dem Bericht heißt es weiter, dass es unter den Opfern weiterhin viele Frauen und Kinder gebe. Mehr als 4400 seien 2017 getötet oder verletzt worden. Damit machten Frauen und Kinder 42 Prozent aller zivilen Opfer aus.