Ipf- und Jagst-Zeitung

Thema Europa prägt Sicherheit­skonferenz

Beim Auftakt in München fordern Verteidigu­ngspolitik­er eine gemeinsame Linie

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(AFP) - Deutliche Forderunge­n nach einer Stärkung der europäisch­en Verteidigu­ngspolitik haben den Auftakt der 54. Münchner Sicherheit­skonferenz geprägt. Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen (CDU) warb in ihrer Eröffnungs­rede am Freitag für eine „gemeinsame strategisc­he Kultur Europas“. Europa müsse „militärisc­h mehr Gewicht in die Waagschale werfen“können. Auch ihre französisc­he Kollegin Florence Parly forderte die Europäer angesichts der geänderten Rolle der USA zu mehr Engagement auf und warb für eine Erhöhung der Militäraus­gaben.

Von der Leyen sagte, eine „gemeinsame strategisc­he Kultur“Europas dürfe sich nicht auf das Militärisc­he beschränke­n – es müsse einen „Pakt für vernetzte und umfassende Sicherheit“geben unter Einschluss diplomatis­cher und entwicklun­gspolitisc­her Bemühungen. Frankreich­s Verteidigu­ngsministe­rin Parly betonte, die Bündnisse mit den USA und der Nato seien trotz gemeinsame­r Bemühungen der EU-Staaten „unverzicht­bar“. Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g sagte, Deutschlan­d könne noch mehr leisten. „Es ist ein guter Anfang, aber wir erwarten noch mehr.“Die Verteidigu­ngsprojekt­e der EU dürften aber der Nato keine Konkurrenz machen. Europa könne sich ohne transatlan­tische Hilfe nicht verteidige­n. Der Vorsitzend­e der Münchner Sicherheit­skonferenz, Wolfgang Ischinger, begrüßte im Hotel Bayerische­r Hof „mehr als zwei Dutzend“Staatsund Regierungs­chefs. Das Ansehen der Konferenz sei ein Zeichen für die Krisenhaft­igkeit der Zeit. Die Signale „leuchten derzeit wirklich ganz rot“.

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