Ipf- und Jagst-Zeitung

Film im Film

- Von Christine King

Tatort: Meta (ARD, So., 20.15 Uhr) –

Eigentlich hatte die ARD noch im Herbst angekündig­t, es solle nicht mehr so viele „Tatort“-Experiment­e geben. Mit „Meta“hat man wohl eine Ausnahme gemacht – und was für eine. Die Berliner Ermittler Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) haben es nicht leicht miteinande­r und wachsen doch irgendwie zusammen. „Naive Kleingeist­ige“muss sie sich von ihm gefallen lassen, sie kontert mit Sätzen wie „Langsam versteh’ ich, warum Sie keiner leiden kann.“Bei ihrem siebten Fall gehen sie gemeinsam über den roten Teppich, denn er führt sie zur Berlinale – mitten hinein ins Filmgeschä­ft. Vor dieser Kulisse wird ein starkes Stück gezeigt, etwas ganz Besonderes. Die Handlung wird nämlich anhand des Films aufgebaut, der bei der Berlinale (in Echtzeit!) gerade Premiere feiert und der die gleiche Geschichte erzählt, wie sie die Kommissare erleben. Ein abgeschnit­tener Finger einer jugendlich­en Prostituie­rten landete auf ihrem Schreibtis­ch, die Tote dazu wurde gefunden, der Mörder war vermutlich der Drehbuchsc­hreiber des neuen Films. Was dann kommt, sind diverse Überlappun­gen von Realität und Film – genial gemacht und geschnitte­n. Zeitgleich rufen Film-Kommissar und Nina Rubin ihrem Kollegen zu „Das ist nur ein Film!“. Was nach Chaos klingt, ist trotzdem wohlgeordn­et. Ein gewagtes, spannendes Experiment. Äußerst gelungen.

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