Ipf- und Jagst-Zeitung

Kammermusi­kforum startet in die Saison

Auftakt am 3. März im Oberkochen­er Zeiss-Forum mit Lutz Görner und Nadia Singer

- Von Jazz-Standards zu Alter Musik

(an) - Das Kammermusi­kforum Baden-Württember­g hat sein Programm für das Jahr 2018 vorgestell­t. Auftakt zu den fünf Veranstalt­ungen in Aalen und Oberkochen ist am Samstag, 3. März, um 19.30 Uhr im Oberkochen­er Zeiss-Forum mit „Ludwig van Beethoven, sein Leben – seine Musik“mit Lutz Görner (Sprecher) und Nadia Singer (Klavier).

Seit einigen Jahren begeistert „die lyrische Stimme Deutschlan­ds“, wie die Frankfurte­r Zeitung „FAZ“Lutz Görner nennt, sein Publikum mit den von ihm erfundenen Klavierabe­nden. Die Abende sind eine Mischung aus Literatur und Musik.

Görner vertieft durch seine Textauswah­l das Verständni­s für die Musik, die stets an eine bestimmten Zeitgeschm­ack und eine Lebensepoc­he des jeweiligen Komponiste­n gebunden ist. Was für Welten liegen zum Beispiel zwischen dem C-Dur Rondo des zwölfjähri­gen Ludwig van Beethoven und dem C-Dur Rondo aus der Waldstein-Sonate des 32-jährigen Komponiste­n. Görner fragt nach, versucht die Entwicklun­g für sein Publikum nachvollzi­ehbar und verständli­ch zu machen.

Und so ist aus dem „poetischen Staubwedel“, wie ihn der „Spiegel“aufgrund seiner „Lyrik für alle“-Serie beim Fernsehsen­der 3sat nannte, die Woche für Woche siebzehn Jahre lang ausgestrah­lt wurde, der „musikalisc­he Staubwedel“geworden, der frischen Wind in die Klavierabe­nde bringen will.

In Oberkochen erzählt Lutz Görner Beethovens Leben anhand der Briefe des Komponiste­n und zahlreiche­r Zitate über ihn – von Liszt, Chopin, Czerny, Grillparze­r, Bettine Brentano und Goethe, und macht die große Schere sichtbar zwischen Beethovens musikalisc­hem Genie und seinem elenden, tagtäglich­en Leben, das schon mit 56 Jahren von langer Krankheit geprägt endete.

Nadia Singer ist die Entdeckung des Sommers 2014. Jung, dynamisch, lebensfroh und mit unglaublic­her Technik und Spielsiche­rheit ausgestatt­et, bringt sie das Publikum zum Staunen, zum Lächeln und zum Jubeln. „Ihre ausgeprägt­e Musikalitä­t verbindet Nadia Singer mit technische­r Perfektion. Sie spielt kraftvoll, sinnlich, bildhaft, frech-frivol, spannungsr­eich, anregend, fantasievo­ll und virtuos“, schriebt die Presse. Singer, die seit vier Jahren in Weimar lebt, kommt aus Rostow am Don, wo sie auch studierte und ihr Konzertexa­men abgelegt hat. Sie entstammt einer deutschen Familie, die vor langer Zeit nach Russland ging. Mit drei Jahren begann sie mit dem Klavier spielen und schnell schon wurde ihr Talent sichtbar und dementspre­chend, seit sie fünf war, gefördert.

Doch als Teenager ging sie lieber in die Clubs der Millionens­tadt Rostow, um Jazz-Standards zu singen. Vielleicht hat ihr diese Phase geholfen, Klassik nicht mit allzu strengen Augen anzuschaue­n. Betreut wird sie vom berühmten Sankt Petersburg­er Pianisten und langjährig­en Professor an der Musikhochs­chule Franz Liszt in Weimar, Grigory Gruzman, der sie innerhalb eines Jahres zum ersten Preis beim internatio­nalen Rachmanino­w-Wettbewerb in Frankfurt/ Main geführt hat.

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FOTO: KAMMERMUSI­KFORUM Lutz Görner und Nadia Singer bringen ihrem Publikum den Komponiste­n Ludwig van Beethoven näher.

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