Freilufthalle statt Kalthalle
Der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach geht der Platz aus – Neubau soll Abhilfe schaffen
- Gegen eine Kalthalle hat sich die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach entschieden. Stattdessen will der Verein eine kleinere und modernere Freilufthalle bauen.
Die Belegungsansprüche von 26 Mannschaften sprengen die aktuelle Infrastruktur des Vereins. „Es wird alles zu eng“, sagt Achim Pfeifer, Vorsitzender des Vereins mit etwa 2000 Mitgliedern. Die TSG hat aktuell einen Rasenplatz, der im Winter gesperrt ist und zwei Kunstplätze. Ab elf Jahren trainierten auch die Nachwuchsspieler schon im Freien, teilweise fahren die Mannschaften für einen Trainingsplatz bis nach Königsbronn.
Eigentlich hatten die TSG-Chefs ursprünglich eine Kalthalle geplant. Der Unterschied: Eine Kalthalle wäre größer, hätte Wände – und wäre ungefähr doppelt so teuer. Damals hatte der Vorstand mit Einnahmen aus den Solaranlagen gerechnet, nachdem die Einspeisevergütung rapide gesunken war, war dieser Plan passé.
Aus der Not eine Tugend
Mit der Freilufthalle mache der Verein aus der Not eine Tugend, sagt Pfeifer. Die vermeintlichen Nachteile, dass die Halle mit 30 auf 15 Meter etwas kleiner als die Kalthalle und nach außen bis auf die Außennetze offen sei, könne auch vorteilhaft sein. „Für Betriebs- oder Jugendmannschaften ist die Größe perfekt“, sagt Pfeifer. Klaus Krehlik nennt weitere Vorteile: Eine Anzeigentafel zeigt die Schussgeschwindigkeit, die mit Messgeräten ermittelt wird. Eine Lautsprecheranlage für Musik ist fest installiert, überwacht wird die Halle über eine Handyapp. Außerdem will der Verein laufende Einnahmen generieren: Die Halle eigne sich perfekt für Kindergeburtstage, es soll eine große Kiste mit Sport- und Spielzeugen geben. „Die Halle ist günstiger, aber funktioneller“, sagt Krehlik.
Der Anbieter McArena hat auch schon in Schorndorf, Geislingen und Gerstetten Hallen aufgestellt. McArena bietet Gebietsstandschutz: Entscheidet sich die TSG ebenfalls für die Halle, dann darf der Hersteller auf 25 Jahre in einem Umkreis von 30 Kilometer keine weitere Halle dieser Art bauen.
Der nächste Schritt sei die außerordentliche Mitgliederversammlung am Dienstag, bei der über die Freilufthalle informiert und abgestimmt werden soll. „Da müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten“, sind sich Pfeifer und Krehlik einig. Aber sie rechnen nicht wirklich mit einer Ablehnung, der Wirtschaftsbeirat stehe voll hinter dem Projekt. Außerdem gilt es die Formalitäten zu klären: Die Wiese gehört der Stadt und wird von der TSG gepachtet. Dieser Vertrag muss nun verlängert werden. Das Baugesuch liege bereits bei der Stadt, gebaut werden soll dann auf jeden Fall noch in diesem Jahr. Und zwar entweder vor dem 8. Juni, an dem ein Turnier stattfindet, oder hinterher. Wobei McArena eine Bauzeit von acht bis zwölf Wochen veranschlagt.
Geologie bestimmt Kosten
Die Kosten stehen noch nicht endgültig fest. Ein geologisches Gutachten, das bis zur Mitgliederversammlung vorliegen soll, wird maßgeblich dazu beitragen, wobei der Untergrund an der Stelle nicht ideal ist. Für die Finanzierung hat die TSG zwei Firmen an der Hand, die als Investoren auftreten, es gibt einen Zuschuss vom WLSB und nach den Sportförderrichtlinien 20 Prozent von der Stadt. Außerdem werden das Namensrecht und Bandenwerbung verkauft.
Das sei ein ambitionierter Plan, allerdings gehörten Mut, Ideen und Vision zu der Leitung eines Vereins dazu, sagt Pfeifer. Sonst tue sich nie etwas. Und „ohne Erneuerungen schafft es in Aalen auch nur eine Bierakademie“.