Ipf- und Jagst-Zeitung

Als würde das Herz wegbrechen – Shiffrin leidet ohne Slalom-Medaille

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Der krachend verpasste Olympiasie­g bereitete der haushohen GoldFavori­tin Mikaela Shiffrin innerlich Schmerzen. „Jede Niederlage, die ich hatte –

Als würde ein Teil meines Herzens abbrechen und ich kann es nie wieder zurückbeko­mmen. Heute geht es mir nicht anders“, sagte die Amerikaner­in nach Rang vier im Slalom und 0,40 Sekunden Rückstand auf Olympiasie­gerin Frida Hansdotter. „Irgendwann werde ich verstehen, dass das ein Teil des Lebens ist, aber ich bin nur 22, und im Moment fühle ich mich …“– dann folgte einen Tag nach dem Triumph im Riesenslal­om ein tiefer, lauter Seufzer. Grundsätzl­ich ist Shiffrin auch ohne ihre zweite Goldmedail­le bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g immer noch Shiffrin und damit das Maß der Dinge, daran hegte sie auch selbst keine Zweifel. „Ich weiß – das klingt jetzt so arrogant – dass ich die beste Slalomfahr­erin der Welt bin. Das habe ich oft gezeigt“, sagte sie, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte. „Meine besten Slalomschw­ünge sind die besten der Welt. Aber heute bin ich nicht mal in die Nähe gekommen.“Deswegen fehlten ihr 0,08 Sekunden auf die Medaillenr­änge. Gold ging an die Schwedin Hansdotter, Silber an die Schweizeri­n Wendy Holdener und Bronze völlig überrasche­nd an Katharina Gallhuber aus Österreich. Und Shiffrin, die sich wie schon oft in ihrer Karriere vor dem Start des ersten Durchgangs aus Nervosität übergeben hatte, litt. Völlig entkräftet saß sie zusammenge­kauert im Zielraum. Die Aufregung und die Emotionen durch Riesenslal­om-Gold tags zuvor, die Siegerehru­ng, das späte Zubettgehe­n, all das brachte Shiffrin um ihren gewohnten Rhythmus. „Wir werden diesen Tag analysiere­n und herausfind­en, was passiert ist, um das in Zukunft zu verhindern“, sagte sie. Und die nächsten Chancen werden kommen. (dpa)

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FOTO: DPA Mikaela Shiffrin ist bedient.

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