Natascha Kampusch
Ihr Schicksal machte weltweit Schlagzeilen. Entführungsopfer Natascha Kampusch blickt aber recht optimistisch in die Zukunft. Zum 30. Geburtstag, den sie am 17. Februar feiert, schenkt sie sich und ihren Freunden eine große Party. „Ich freue mich, dass ich 30 werde. Man wird von Älteren einfach ernster genommen und hat zugleich noch den Draht zu den Jungen“, findet sie. Erst in diesem Alter beginne der Mensch, seine volle Kraft und Energie zu entwickeln, ist sich die junge Österreicherin sicher.
Kampusch war als Zehnjährige auf dem Schulweg in Wien entführt und acht Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten worden. Im August 2006 gelang ihr die Flucht, ihr Entführer brachte sich um. Unter den Folgen der Gefangenschaft leidet sie nach eigenen Worten kaum mehr. „Es ist mehr so ein Gefühl, wie es vielleicht Opfer eines Bankraubs oder eines Lawinenunglücks haben. Ich kann es rationalisieren und so verhindern, dass es sich in meine Lebensgegenwart hineinfrisst“, meint sie. Wahr bleibe aber auch, dass sie viele Erfahrungen in der Pubertät nicht habe machen dürfen. „Eigentlich ist das eine Zeit, in der man sich ausprobieren kann. Das vermisse ich schon.“
Kampusch lebt in Wien, wo sie auch gelegentlich erkannt wird. Ihr Gesicht ist auch wegen des Covers ihres 2016 erschienenen Buchs über die zehn Jahre nach der Gefangenschaft vielen vertraut. „Es sind vor allem Menschen aus Asien, Südamerika und Deutschland, die mich ansprechen.“Nicht in jedem Fall sei ihr das recht. Ohnehin möchte sie ihre Privatsphäre schützen und verrät auch über ihre beruflichen Ambitionen lieber nicht zu viel. Nach dem Start ihrer ersten Schmuckkollektion im Herbst gebe es jedenfalls genügend Pläne für weitere Projekte.
Von Matthias Röder
Natascha Kampusch wird 30 und blickt optimistisch in die Zukunft.